Kurzkraftwagen
Auch der dritte Mini von BMW ist kein billiges, aber ein sehr vergnügliches Auto, was insbesondere auf der Landstraße deutlich wird. Wir waren mit dem Mini Cooper S unterwegs, der mit 192 PS üppig motorisiert ist
- Wolfgang Gomoll
München, 24. April 2015 – Zeit für einen Blickkontakt blieb nicht, doch für den Fahrer einer durchaus nicht schlappen Mittelklasselimousine war es vermutlich etwas frustrierend, als er bei deutlich über 200 km/h die Bahn für diesen gelben Kleinwagen räumen musste. Grämen muss er sich dennoch nicht, denn einem Mini Cooper S Platz machen zu müssen ist wahrlich keine Schande. Vielmehr lässt sich festhalten: Wer an ihm vorbei will, sollte einiges mitbringen.
Ohne Hänger
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h und einer Zeit von 6,8 Sekunden von null auf Tempo 100 gehört er zu den flinken Exemplaren. VW Polo GTI und Opel Corsa OPC sind ähnlich schnell, doch der Mini fühlt sich noch einen Hauch agiler an. Das liegt nicht an seinem Turbomotor, obwohl der seine Sache ausgezeichnet macht. Er spricht spontan an und hat in keinem Drehzahlbereich einen größeren „Hänger“. Im NEFZ verspricht BMW 5,7 Liter, wir kamen auf 8,4, wobei ehrlicherweise noch Luft für geringere Werte blieb. Gegen eine Zuzahlung von 280 Euro können auch noch die Kennlinien von Gaspedal und Lenkung verstellt werden. Zusätzlich wird dann der Motorensound über zwei Lautsprechern aufgepeppt.
Zu dieser Auslegung passt das knackig zu schaltende Getriebe sehr gut. Alternativ werden zwei Automatikgetriebe geboten, wir würden das Geld definitiv für andere Dinge aus der langen Aufpreisliste ausgeben. Keine schlechte Investition sind beispielsweise die adaptiven Dämpfer für 500 Euro. Denn der Mini, obwohl er mit dem jüngsten Modellwechsel rund 10 cm länger geworden ist, schüttelt seine Insassen mit der normalen Abstimmung ordentlich durch. Das passt zwar ganz gut zur allgemeinen Auslegung des Autos, doch im Alltag wird sich manch ein Mini-Pilot eine etwas nachgiebigere Federung wünschen.