Lightroom CC: Keine OpenGL-Beschleunigung mit älteren Radeon-Grafikkarten

Bei einigen Grafikchips funktioniert die GPU-Beschleunigung in der Foto-Software nicht, wenn aktuelle AMD-Treiber installiert sind. Bemerkbar macht sich das in der Bildvorschau durch Ruckeln und längere Ladezeiten.

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Lightroom 6 OpenGL AMD
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Adobe bewirbt die jüngste Version der Foto-Software Lightroom CC beziehungsweise Lightroom 6 mit verbesserter Performance, weil bestimmte Aufgaben vom Grafikchip übernommen werden. Die GPU-Beschleunigung wirkt sich jedoch nicht auf den Im- und Export von Fotos oder das Berechnen von Filtern aus, wie Messungen von heise Foto zeigen, sondern dient hauptsächlich für eine spürbar schnellere Vorschauansicht. Als Voraussetzung muss eine GPU vorhanden sein, die die 3D-Schnittstelle OpenGL 3.3 oder neuer unterstützt.

Zahlreiche Nutzer von Radeon-Grafikkarten und der Windows-Version von Lightroom CC beklagen im Adobe-Nutzerforum jedoch, dass die Grafikprozessorbeschleunigung aufgrund von Fehlern deaktiviert wurde. Laut den ausführlichen Systeminformationen von Lightroom CC ist der Test der OpenGL-Funktionen fehlgeschlagen.

Durch Tests konnte c't den Fehler eingrenzen. Betroffen sind dabei Radeon-Grafikkarten, auf denen ein Grafikchip mit der älteren VLIW-Architektur sitzt. Dazu zählen unter anderem die Serien Radeon HD 5000 und HD 6000, aber auch einige neuere Modelle der Serien HD 7000 und 8000 sowie R5. Vor allem bei preiswerten Grafikkarten wie der Radeon R5 230 verwendet AMD anstelle der moderneren GCN-Architektur noch ältere Chips. Zudem tritt der Fehler nur in den jüngsten drei Treiberversionen Catalyst 14.9, 14.12 und 15.4 Beta auf.

Treiberprobleme mit Lightroom CC (4 Bilder)

Die GPU-Beschleunigung von Lightroom CC funktioniert nicht mit älteren Radeon-Grafikkarten, wenn aktuelle Grafiktreiber installiert sind.

Adobe empfiehlt deshalb, entweder die GPU-Beschleunigung abzuschalten oder aber den Catalyst 14.4 zu installieren. Allerdings ist dieser Treiber schon über ein Jahr alt und ihm fehlen die zahlreichen Fehlerbeseitigungen des derzeit aktuellen WHQL-zertifizierten Catalyst 14.12. Außerdem arbeitet Adobe nach eigenen Angaben mit AMD zusammen, um das Problem zu beheben.

Der Fehler hat in der Praxis zwar nur geringe Auswirkungen, ist aber ein Armutszeugnis für beide Firmen. AMD und Adobe kooperieren seit Jahren und stellen bei ihren Produkten die Vorteile von GPU-Beschleunigung heraus, schaffen es aber zugleich nicht, eine fünf Jahre alte OpenGL-Version fehlerfrei zu implementieren. (chh)