Direktlenkung, mal echt

Scharfes Design, kompromisslose Lenkung, Leichtbau und der daraus resultierende Fahrspaß machen es schwer, sich nicht in diesen Alfa zu verlieben. Und jetzt gibt es ihn auch noch offen. Er wiegt nur acht Kilogramm mehr und bietet ein echtes Roll-Targadach

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Alfa Romeo
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Von
  • Stefan Grundhoff
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Balocco, 20. Mai 2015 – Scharfes Design, kompromisslose Lenkung, Leichtbau und der daraus resultierende Fahrspaß machen es schwer, sich nicht in diesen Alfa zu verlieben. Und jetzt gibt es ihn auch noch offen. Dann kostet so ein Alfa Romeo 4C 72.000 statt 62.500 Euro, wiegt nur acht Kilogramm mehr und bietet ein echtes Roll-Targadach.

Natürlich hat er die gleichen Schwächen wie die Blechdachversion wie beispielsweise den mäßigen Komfort, einen billig wirkenden Innenraum und eine hohe Sitzposition für beide Insassen, die den Beifahrer übermäßig benachteiligt. Dem fügt er ab Richtgeschwindigkeit laute, bei offenem Dach sogar ohrenbetäubende Windgeräusche hinzu. Doch der 4C ist ja schon aufgrund seines Konzepts in keiner Version ein Autobahn-Fahrzeug – schon gar nicht als Spider.

Direktlenkung, mal echt (16 Bilder)

Im Alfa Romeo 4C Spider müssen 177 kW / 240 PS nur eine Tonne bewegen.

Auf der Landstraße kann der dank Karbonchassis nur rund eine Tonne schwere Spaßmacher seine Kurvenlust ausleben. Die nicht servounterstützte Lenkung macht das Vergnügen vollends zu einem gefühlsechten Genuss. Mit offenem Dach fühlt man sich dabei noch direkter ins Geschehen einbezogen als mit dem ebenfalls 3,99 Meter langen 4C Coupé. Das Stoffdach lässt sich nach Targamanier links und rechts entriegeln, von zwei Drehknöpfen befreien und dann zusammenrollen. Dann passt es in die kleine Tasche im nicht viel größeren Laderaum (110 Liter Volumen) hinter dem aufgeladenen 1,8-Liter-Ottomotor. Eine weitere Staumöglichkeit bietet ein kleines Staufach zwischen den Sitzlehnen.

Der aufgeladene Vierzylinder mit 177 kW / 240 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm ab 2200 U/min hat mit dem Gewicht leichtes Spiel. Aus dem Stand auf 100 in 4,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 257 km/h gehen weit über das hinaus, was man dem kleinen Sportwagen normalerweise abfordert. Die Werte lassen aber ganz gut erahnen, wie dynamisch es auf engen Landstraßen abgeht. Die Kombination mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe aus hauseigener Entwicklung passt. Der Klang aus den optionalen Akrapovic-Rohren aus Titan ist aufreizend kernig, der Normverbrauch wird mit 6,9 Liter angegeben.