Kleinsparer

Ein aufgeladener Dreizylinder-Benziner mit gerade einmal einem Liter Hubraum soll den Golf noch sparsamer machen. Im Zyklus gelingt das ziemlich eindeutig. Ganz nebenbei macht sie den Golf auch nch schneller. Zu verschenken hat man in Wolfsburg freilich nichts

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VW
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Wolfsburg, 3. Juni 2015 – Die letzte Ausfahrt der Redaktion mit einem Golf liegt gar nicht lange zurück. Vom Antrieb des Testwagens blieben zwei Dinge nachdrücklich im Gedächtnis. Der 1.2 TSI mit 110 PS war sehr laufruhig und ließ sich ohne größere Anstrengungen mit sechs Litern Verbrauch fahren. Beides soll ein neuer Dreizylinder nochmals besser machen.

Mit 115 PS und 200 Nm ist der neue Motor geringfügig kräftiger als der 1.2 TSI. Die höchste Leistung liegt zwischen 5000 und 5500/min an, das maximale Drehmoment zwischen 2000 und 3500/min. Volkswagen verspricht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h und einer Zeit von 9,7 Sekunden im Standardsprint ein mehr als ausreichendes Maß an Lebendigkeit. Die gegenüber dem 110-PS-Vierzylinder deutlich höhere Maximalgeschwindigkeit geht nur zu einem geringen Teil auf das Konto der zusätzlichen 5 PS. Denn VW hat auch die Aerodynamik verbessert. Zu den Maßnahmen gehören eine Absenkung der Karosserie um 15 Millimeter, ein außen nahezu geschlossener oberer Motorkühllufteinlass und eine bedarfsgerecht öffnende Kühlerjalousie in Verbindung mit einer optimierten Kühlluftführung sowie ein kleiner Heckspoiler.

Kleinsparer (12 Bilder)

Der VW Golf BlueMotion gab es bisher nur als Diesel und als Erdgasmodell. Nun kommt ein Benziner hinzu.

All das soll natürlich nicht in erster Linie für mehr Tempo, sondern vor allem für einen geringeren Verbrauch sorgen. Im NEFZ verspricht VW 4,3 Liter, was immerhin 0,6 Liter weniger sind als beim Vierzylinder. Innerorts sinkt der Verbrauch im Zyklus von 6,1 auf 5,3 Liter. Die CO2-Angabe von 99 g/km statt 114 g/km sorgt auch für eine geringere Steuerlast: Statt 62 sind so nur noch 28 Euro pro Jahr fällig.

Gesenkt haben will VW auch die Lautstärke, was eine kurze Proberunde nicht bestätigen konnte. Das ist nicht etwa der neuen Maschine anzulasten, sondern liegt einfach daran, dass schon der Vierzylinder so leise läuft, dass etwa bei gleichmäßigem Tempo in der Stadt der Antrieb nicht die Hauptquelle der Geräusche darstellt. Im damaligen Testwagen waren große Räder montiert, der Dreizylinder ist mit seinen 15-Zoll-Felgen hinsichtlich dessen schmaler aufgestellt.