„Kultur des Mitmachens“

Interview mit Bradley Horowitz Director of Media and Desktop Search bei Yahoo.

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Bradley Horowitz ist unter anderem verantwortlich für die Entwicklung der Desktop-Suche von Yahoo. Im Interview mit Technology Review verrät der Absolvent des MIT Media Lab, wie sein Unternehmen den Suchmaschinen-Giganten Google doch noch überholen könnte.

TR: Mr. Horowitz, Sie sind unter anderem verantwortlich für die Entwicklung der Desktop-Suche von Yahoo. Die Software ist nach wie vor nur für Windows-PCs verfügbar. Ist das Teil einer Strategie?

Bradley Horowitz: Lassen Sie mich betonen, dass dies kein Ausdruck unserer Strategie ist. Wir lenken immer mehr Aufmerksamkeit auf andere Betriebssysteme, aber auch Browser-Systeme wie Firefox. Es ist einfach eine Frage der Prioritäten: Wie versorgen wir am schnellsten einen möglichst großen Anteil unserer User.

Im Fall der Desktop-Suche kommt dazu, dass die Software von einem Partner-Unternehmen – X1 – entwickelt wurde. Und diese Firma, die die Technologie entwickelt hat, stellt sie zurzeit nicht für Plattformen wie Mac OS oder Linux zur Verfügung. In diesem speziellen Fall sind unsere Möglichkeiten durch die vertraglichen Vereinbarungen begrenzt. Aber generell wollen wir eine Vielfalt von Betriebssystemen unterstützen. Das geht über Desktop-Betriebssysteme hinaus, denn eine wachsende Zahl von Kunden greift über mobile Geräte wie Handys oder Smartphones, aber auch über Settop-Boxen auf unsere Dienste zu. Und wir denken darüber nach, wie wir diese Dienste komplett unabhängig vom jeweiligen Rendering gestalten können, um auf jeder Plattform eine optimale Internet-Erfahrung bieten zu können.

TR: Um da nochmal nachzuhaken: Ist es denn geplant, die Desktop-Suche auch für andere Plattformen zu entwickeln?

Bradley Horowitz: Noch einmal, das hängt auch von unserer Partnerfirma ab. Es ist nicht so, dass wir die Software nicht auch gerne schon morgen für Mac OS anbieten würden. Aber darüber müssen wir mit unserem Vertragspartner verhandeln. Ich würde sagen, das ist eine der häufigsten Beschwerden über das Produkt. Es gibt Leute, die das gerne benutzen würden, aber es nicht können.

Ich würde auch sagen, dass Mac OS selbst einige sehr interessante Suchtechnologien bereits jetzt eingebaut hat. Und wenn wir uns nicht beeilen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Steve Jobs sich selbst um dieses Problem kümmert.