Preis-Tempo-Champion
Ford zeigt auf der IAA den neuen Focus RS. Der soll mit seinen 350 PS immerhin 266 km/h schaffen. Damit überbietet der RS zahlreiche Konkurrenten - zu einem Freundschaftspreis
- Martin Franz
Köln, 16. September 2015 – Die stärksten Vertreter der Kompaktklasse waren vor gar nicht langer Zeit mit rund 200 PS vorn dabei. Diese Zeiten sind vorbei, nach und nach übertreten einige Hersteller auch die Marke von 300 PS mehr oder minder deutlich. Auf der IAA liefert auch Ford einen Nachschlag für den Focus RS. Der überschreitet auch gleich eine andere Grenze.
Plus 100
Mit aktuell bis zu 250 PS war der Focus ST eigentlich nicht schlecht motorisiert, auch wenn es inzwischen diverse Konkurrenten gibt, die ihn auf dem Papier hinter sich lassen. Um sich von diesem Modell deutlich abzuheben, brauchte es schon einen ordentlicher Zuwachs an Leistung. Ford nahm die kleine Maschine aus dem Mustang: Ein 2,3-Liter-Vierzylinder mit Direkteinspritzung und 317 PS ist die Basis für den RS-Motor. Mit einem leicht veränderten Turbolader, einem größeren Ladeluftkühler sowie Veränderungen im Ansaug- und Abgasbereich leistet die Maschine im Focus RS nun 350 PS. Das maximale Drehmoment liegt für 15 Sekunden bei 470 Nm im Overboost, dauerhaft sind es 440 Nm zwischen 2000 und 4500/min.
Die versprochenen Fahrleistungen sind erheblich besser als im gewiss nicht langsamen Focus ST. Der RS beschleunigt aus dem Stand in minimal 4,7 Sekunden auf Tempo 100, der ST braucht dafür 6,5 Sekunden. Diese doch recht deutliche Verbesserung geht nicht allein auf das Konto von 100 PS mehr, sondern ist auch der sinnvollen Entscheidung geschuldet, den RS ausschließlich mit Allradantrieb anzubieten. Der verteilt die Kraft per elektronisch geregelten Kupplungen zwischen vorn und hinten. Zusätzlich gibt es eine Stabilitätskontrolle, die per Bremseingriff arbeitet.