Neue Größe bei Mini

Das neue Mitglied der Mini-Familie, der Clubman, wirkt deutlich erwachsener. BMW macht das wohl, um ihn weiter ins Zentrum des gehobenen Kompakt-Segments zu rücken. Hier kann er dann beispielsweise als verspielte Alternative zum strengen Audi A3 Sportback aufreten

vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
BMW, Mini
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Stockholm, 25. September 2015 – Breitschultrig, mit mächtigen, chromumrandeten Rücklichtern, die weit in die beiden Hecktüren reichen, tritt das neue Mitglied der Mini-Familie auf. Der neue Clubman wirkt dadurch deutlich erwachsener, womit BMW ihn weiter ins Zentrum des gehobenen Kompakt-Segments rückt.

Bis 2020 sollen weltweit rund 27 Prozent der Autos der Golf-Klasse angehören und das Segment soll die nächsten Jahre besonders im Bereich hochwertiger Angebote kräftig weiter wachsen. Künftig will Mini nur noch fünf statt zuletzt sieben Baureihen anbieten. Außer dem jetzt vorgestellten Clubman, dem Zwei- und dem neuen Viertürer will Mini den Countryman und noch zum Saisonstart 2016 ein neues Mini Cabrio anbieten. Die bereits eingestellten Baureihen Roadster und Coupé werden zunächst nicht neu aufgelegt.

Neue Größe bei Mini (20 Bilder)

Der gewachsene Mini Clubman Cooper S bleibt markentypisch kurvenagil.

Die Maße passen zum Kompakt-Segment: Der Kombi ist 4,25 Meter lang, 1,80 Meter breit und übertrifft seinen Vorgänger um 27 Zentimeter. Der beträchtliche Zuwachs kommt auch im Innenraum an: Selbst im Fond finden jetzt großgewachsene Menschen gemütlich Platz. Das liegt auch an der etwas niedrigeren Sitzposition als bisher. Der Kofferraum verdient mit einem Volumen von 360 (wie der BMW 1er) bis 1250 Liter endlich seinen Namen. Der Zugang ist so verspielt wie von Mini gewohnt: Mit einem Schwung des Fußes unter die Stoßstange öffnet sich zunächst die rechte, beim zweiten die linke Tür. Ein automatisches Schließen der Flügeltüren ist allerdings nicht vorgesehen und weiterhin behindert der breite Mittelsteg die Sicht nach hinten.

Im Innenraum muss man sich weiterhin mit der tellergroßen Infotainment-Scheibe und dem Bedien-Mix aus Flugzeug-Kippschaltern, herkömmlichen Knöpfen und dem BMW-iDrive-Dreh-Drück-Steller abfinden. Das Zusammenspiel der Elemente klappt dennoch, bei Konnektivität und Handhabung ist BMW weit vorn. Das ist bei der BMW-Marke Mini nicht anders, auch wenn die Anmutung hier deutlich verspielter ist. Neu ist ein Head-up-Display, das fahrrelevante Daten auf eine ausfahrbare Scheibe projiziert. Mit 600 Euro ist es teuer und obendrein nicht ohne CD-Radio (500 Euro) oder das große Navi mit 8,8-Zoll-Display (2060 Euro) erhältlich. Dass ein Totwinkel-Assistent fehlt, ist eine Eigenart der UKL-Plattform, die sich hoffentlich bei der nächsten Modellpflege ändern wird.