Kleine Aufmerksamkeiten

Passend zum 30. Geburtstag der GSX-R, zeigt sich das supersportliche Flaggschiff Suzukis behutsam an die schöne neue Elektronikwelt angepasst. Die GSX-R 1000 erhält erstmalig ein ABS und auch die Motor-Charakteristik lässt sich nun anhand von Fahrprogrammen beeinflussen

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Zweirad
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Bensheim, 29. September 2015 – Es war das Jahr 1985, als Suzuki mit der GSX-R 750 "DAS" Superbike des vergangenen Jahrhunderts auflegte. Zahlreichen grandiosen Erfolgen auf der Rennstrecke folgte der wirtschaftliche, weltweit wurden mehr als eine Million GSX-R verkauft. Die Ablösung der "Siebeneinhalber" erfolgte 2001 mit Einführung der GSX-R 1000, die dieses historische Erbe bis heute fortführt. Allerdings ließen die Suzuki-Verantwortlichen dieses Erbe reichlich anstauben. Erst jetzt, passend zum 30. Geburtstag der GSX-R, zeigt sich das supersportliche Flaggschiff Suzukis behutsam an die schöne neue Elektronikwelt angepasst.

Erstmals haben die Ingenieure der rollenden Legende ein ABS implantiert, doch abgesehen von verschiedenen anwählbaren Motor-Charakteristiken war es das auch schon – Technik-Freaks vermissen weiterhin eine Traktionskontrolle, einen Schaltassistenten und aktive Fahrwerkskomponenten, wie sie die japanische und europäische Konkurrenz bereits seit geraumer Zeit anbietet.

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Suzuki hat sein Flaggschiff GSX-R 1000 zum 30. Geburtstag der Baureihe überarbeitet und behutsam an die schöne neue Elektronikwelt angepasst. (Bild: mid)

Dass die neue GSX-R1000 trotz fehlender Elektronik-Komponenten durchaus ihre Berechtigung hat, verdankt sie zuvorderst dem Sahnestück von Antrieb: Der Reihen-Vierzylinder klassischer japanischer Prägung mit zwei obenliegenden Nockenwellen, Flüssigkeitskühlung und elektronischer Einspritzung ist nicht so kurzhubig ausgelegt wie die Wettbewerber, was ihm ein verhältnismäßig breites nutzbares Drehzahlband beschert. Bereits ab 4000 Touren drückt das 999 ccm große Aggregat mächtig voran, um ab 8000/min richtig lebendig zu werden. Ihre 185 PS bei 11.500/min sehen gegen 200-PS-Boliden vielleicht nicht eindrucksvoll aus, doch mit dem strammen Drehmoment von 117 Nm bei 10.000/min spielt sie im vorderen Drittel mit.

Der starke Antritt auch ohne himmelschreiende Drehzahlen macht die GSX-R zum Souverän der Landstraße – auf der Rennstrecke mag ihr ein gutes Quäntchen Leistung fehlen, fürs wahre Zweirad-Leben ist sie jedoch mehr als üppig motorisiert. Dazu arbeitet der Motor sehr kultiviert, hängt ausgezeichnet am Gas und vibriert kaum. Lastwechselschläge beim Gasanlegen fehlen fast völlig, was den Ritt durchs kurvige Terrain erleichtert.