BMW 216d Gran Tourer im Test

Neue Größe

Mit dem 216d Gran Tourer betritt BMW in vielerlei Hinsicht Neuland: Ein großzügig geschnittener Van mit Frontantrieb und einem Dreizylinder-Diesel. Die Bayern haben nicht verlernt, gute Autos zu bauen - auch wenn niemand einen BMW klassischer Art erwarten sollte

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Martin Franz
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München, 29. September 2015 – Der Untergang des automobilen Abendlandes wurde bei BMW schon häufiger vorausgeahnt: Ältere Semester erinnern sich sicher noch an den ersten Diesel der Marke, jüngere an die Einführung der X- und i-Modelle. Der Erfolg gab BMW bisher oftmals recht. Der Einstieg ins Van-Segment ist dagegen argumentativ nicht ganz einfach, denn hier ist wirklich alles anders als bislang: Ein Van mit Frontantrieb und Dreizylinder-Diesel – BMW bewegt sich damit in einem komplett neuen Umfeld und wagt sich in ein Segment, dass aktuell nicht gerade boomt.

Wenn schon anders, dann bitte konsequent: Wir luden einen BMW 216d Gran Tourer zu einem ausführlichen Test in die Redaktion. Der ist größer als der 2er Active Tourer und mit 116 PS auch frei vom Verdacht, eine Sportskanone zu sein. Soviel sei vorab verraten: Die Münchener haben nicht verlernt, gute Autos zu bauen, auch wenn hier niemand einen BMW klassischer Art erwarten sollte.

Eine neue Klasse? Nein!

Natürlich bemüht sich die entsprechende Fachabteilung im Hause BMW zu betonen, dass hier wieder einmal gewissermaßen eine komplett neue Klasse erschaffen wurde. Unvoreingenommen betrachtet steht dort ein ziemlich konventioneller Van, der mit knapp 4,56 Metern etwas länger ist als ein Ford Grand C-Max. Das Platzangebot im 216d Gran Tourer ähnelt dem im Ford, was auch daran liegt, dass der Radstand mit 2,78 m fast genau gleich lang ist. Wunder sollte keiner erwarten, denn wenn vorn ein sehr großer Fahrer Platz genommen hat, wird es hinten eng. Schon im Basismodell lässt sich die dreigeteilte Rückbank um 13 cm verschieben und die hintere Rückenlehne in drei verschiedenen Neigungen arretieren. Vorbildlich gelöst ist die Anbringung der ISOFIX-Haken zur Befestigung von Kindersitzen. Sie sind einfach zugänglich, was leider bis heute nicht jeder Hersteller hinbekommt. Zwei auf der Rückbank sind serienmäßig, die Haken auf dem Beifahrersitz kosten nur 50 Euro extra. Murks ist dagegen die mittlere Kopfstütze, die bestenfalls für Kinder im Vor-Teen-Alter ausreichend hoch einzustellen ist.