Alternativ-Plan
2016 soll der neue Audi A4 auch mit Erdgasantrieb auf den Markt kommen. Damit eröffnet sich wieder einmal eine interessante Alternative zum Dieselmotor, der gerade schwer unter Druck gerät. Bei den Betriebskosten dürfte der A4 g-tron konkurrenzlos sein
(Bild: Audi)
Ingolstadt, 13. Oktober 2015 – Erdgas als Treibstoff hat mittelfristig durchaus Chancen, im Rennen um den Antrieb der Zukunft eine relevante Rolle zu spielen. Vorteile wie eine im Vergleich zu Benzin und Diesel weniger schmutzige Verbrennung und günstige Betriebskosten könnten gerade angesichts des aktuellen Abgas-Skandals zu einer größeren Verbreitung beitragen. Dabei helfen würde natürlich auch ein vergrößertes Angebot an Neuwagen mit Erdgas ab Werk – schon deshalb, weil eine Nachrüstung oftmals viel zu teuer ist. Bei Audi tut sich etwas in dieser Richtung: Der neue A4 wird im kommenden Jahr auch mit Erdgas angeboten.
Variabel heruntergeregelt
Auch wenn die Erdgas-Reichweite nicht ganz an jene mit Diesel herankommt: Für Vielfahrer eröffnet sich mit dem A4 g-tron eine interessante Diesel-Alternative. Der aufgeladene Zweiliter-Vierzylinder leistet 170 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 270 Nm. Für den Gasbetrieb wurden Kolben und Ventile gegenüber der Ausgangsbasis mit 190 PS verändert. Das Ventil, das den Druck des Erdgases aus dem Tank vor den Einblasventilen reduziert, ist hier elektronisch geregelt. Je nach Last wird der Druck auf fünf bis zehn bar heruntergeregelt. Von dieser Variabilität verspricht sich Audi eine höhere Effizienz.
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(Bild: alle Audi)
Die Tanks können maximal 19 Kilogramm Erdgas aufnehmen. Davon können nur 18,4 kg genutzt werden, denn bei ca. 0,6 kg Restmenge im Tank schaltet die Anlage auf Benzin um. Audi nennt im NEFZ einen Erdgasverbrauch je nach Reifenformat zwischen 3,3 und 3,6 kg. Im kürzlich gefahrenen Octavia G-Tec kamen wir den NEFZ-Versprechen recht nahe: Im Schnitt waren es rund 0,5 kg mehr. Ob sich das auf den schwereren und stärkeren A4 übertragen lässt, muss eine spätere Ausfahrt klären. Mehr als 400 Kilometer mit einer Erdgas-Befüllung sollten aber auch mit dem Audi problemlos möglich sein.
Mehr Lagen
Der Erdgastank selber besteht nicht mehr aus Stahl, was jene Volkswagenkäufer beruhigen soll, denen in jüngerer Vergangenheit die Tanks weggerostet sind. Audi verwendet drei Schichten: Innen Polyamid, in der Mitte eine Mischwicklung aus kohlenstoff- (CFK) und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Außen wird nur GFK eingesetzt, der Beschädigungen durch eine weiße Verfärbung deutlich machen soll. Von dieser mehrschichtigen Bauweise verspricht sich Audi vor allem eine Gewichtsersparnis gegenüber konventionellen Stahltanks.