Fahrbericht: Honda NSX

Enhanced Experience

Honda erlaubte uns eine kurze Probefahrt mit dem Erben der automobilen Legende NSX. Damals stand NSX für "New Sportscar Xperimental", heute soll es "New Sport Experience" bedeuten und ähnlich wie Audi R8 oder Porsche 911 Turbo sehr gute Fahrleistungen mit bestmöglicher Alltagstauglichkeit verbinden

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Fahrbericht: Honda NSX 20 Bilder
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Von
  • Wolfgang Gomoll
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Tochigi, 27. Oktober 2015 – Endlich, nach Jahren einer Präsentation in sehr dünnen Scheiben, gewährt uns Honda eine kurze Probefahrt im neuen NSX. Der Vorläufer des Hybrid-Sportwagens wurde von 1990 bis 2005 als luftfahrt-inspiriertes Hightech-Auto gebaut. Der Mittelmotor-Sportwagen bestand zu großen Teilen aus Aluminium und hatte eines der ersten serienmäßigen "Fly-By-Wire" Gaspedale ohne mechanische Verbindung zwischen Fuß und Drossel. Zudem führte er die elektrisch unterstützte Servolenkung ein. Damals sensationell, heute mittlerweile Standard bis hinunter in die Kleinstwagen-Klasse. Sein bis zu 8000 Touren drehender V6-Motor mit Titan-Pleueln entwickelte eine maximale Leistung von 280 PS.

Den Nachfolger dieser automobilen Legende stellte Honda über einen Zeitraum von drei Jahren in verschiedenen Studien vor, was wohl nur ausgeprägte Masochisten unter den Fans lustig fanden. Damals stand NSX für "New Sportscar Xperimental", heute soll es "New Sport Experience" bedeuten und ähnlich wie Audi R8 oder Porsche 911 Turbo sehr gute Fahrleistungen mit nahezu uneingeschränkter Alltagstauglichkeit verbinden.

Feines Leder und Duschkopfplastik-Chrom

In den bequemen Sportsitzen ist die ideale Sitzposition schnell gefunden, das Lenkrad liegt gut in der Hand. Das farbenfrohe digitale Zentralinstrument erinnert an ein Videospiel. Passt, schließlich kommt der NSX aus Japan, der Heimat der Playstation 4. Was nicht zusammengehört, ist das sauber verarbeitete Leder im Interieur und die Plastik-Chrom-Imitat-Applikationen in den Türen und um die Mittelkonsole. Nach dem Druck auf den Start-Knopf verengt sich der Blick auf Asphalt und Drehzahlmesser.

Lautlos hechtet der weiß-schwarze Wagen los. Insgesamt drei Elektromotoren sorgen für Vortrieb: Zwei mit jeweils 27 kW / 36 PS an der Vorderachse und einer mit 35 kW / 47 PS, der mit dem Bi-Turbo-Verbrennungs-Motor verbunden ist, hinten. Insgesamt bringt das Quartett eine Systemleistung von 422 kW oder 573 PS auf. Die Kraft der Batterie reicht maximal bis 90 km/h oder zwei Kilometer weit, dann schaltet sich fast unmerklich der V6-Aluminium-Twin-Turbo dazu. Nach deutlich weniger als vier Sekunden knackt der NSX die 100 km/h Marke. Erst bei 305 km/h ist Schluss.