Skoda Octavia RS nun auch mit Allradantrieb

Hinterer Beistand

Skoda bietet den beliebten Octavia RS ab sofort teilweise auch mit Allradantrieb an. Vorerst allerdings nur zusammen mit dem Diesel und DSG. Schon die Werksangaben zeigen, dass diese Kombination sinnvoll erscheint

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Von
  • Martin Franz
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Weiterstadt, 11. November 2015 – Die Nachfrage nach den beiden schnellsten Octavia-Modellen hat Skoda beim Start der aktuellen Baureihe falsch eingeschätzt. Auf ihren RS-Neuwagen mussten einige Besitzer rund ein Jahr warten. Inzwischen hat sich die Situation etwas entspannt, was auch daran liegt, dass VW Golf und Seat Leon, die ja auf der gleichen Plattform basieren, seit einiger Zeit ebenfalls als Kombis mit dem 184-PS-Diesel angeboten werden. Höchste Zeit also für Skoda, das Octavia-RS-Programm zu ergänzen, was nun mit einem Allradantrieb geschehen ist.

Schneller trotz mehr Gewicht

Skoda bietet den Allradantrieb vorerst nur im Octavia RS zunächst nur mit der Kombination Zweiliter-Diesel mit 184 PS und DSG an. Der Kunde hat aber die Wahl zwischen der in Deutschland nur wenig gefragten Limousine und dem Kombi. Die Werksangaben allein rechtfertigen den Allradantrieb erst auf den zweiten Blick, denn sie liegen nah beieinander. Der Kombi erreicht statt 228 mit Allradantrieb „nur“ 224 km/h – das dürfte für kaum jemanden ein entscheidendes Kaufkriterium sein. Auch die Beschleunigung im Standardsprint bleibt fast identisch. Doch dass der Allrad-RS trotz eines Mehrgewichts von fast 100 Kilogramm 0,3 Sekunden schneller auf Tempo 100 beschleunigen kann, darf wohl als Indiz dafür gelten, wie heftig die Traktionskontrolle beim Fronttriebler eingreifen muss, wenn der Fahrer alles rausholen will. Denn Motor, Getriebe- und Achsübersetzung sind bei Allrad- und Frontantriebsmodell identisch. Auch der Verbrauch unterscheidet sich nicht großartig. Mit 5 (Kombi) bzw. 4,9 Litern (Limousine) ist das Allradmodell im NEFZ angegeben, was 0,2 Liter mehr sind als im RS TDI mit Frontantrieb.

Für den Allradantrieb verlangt Skoda 1800 Euro Aufpreis. Mit mindestens 34.890 Euro für die Limousine und 35.550 Euro für den Kombi gehört der Octavia RS mit Allradantrieb zu den aktuell teuersten Skoda-Modellen überhaupt. Dabei darf freilich nicht unerwähnt bleiben, dass nicht nur die Serienausstattung bereits beachtlich ist, sondern auch die Aufpreise für Extras im Vergleich zur Konkurrenz fast durchweg ziemlich günstig sind. Als Beispiel dafür sei hier nur das Digitalradio für 100 Euro oder die Lederbezüge für 550 Euro genannt. Für beides nehmen andere Hersteller auch mal das Fünffache. Nur bei den Navigationssystemen langt Skoda ähnlich unbescheiden zu wie die Konkurrenz: Unter 1140 Euro wird kein elektronischer Wegweiser angeboten. Daran wird sich wohl erst etwas ändern, wenn ein gewisser Prozentsatz der Neuwagenkäufer auf Smartphone-Apps umsteigt und die teuren Werksgeräte nicht mehr ordert. (mfz)