Hewlett-Packard gibt Gewinnwarnung aus

Anfang Dezember verbreitete Carly Fiorina, Chefin von Hewlett-Packard, noch Optimismus. Nun gab der Konzern an, den Gewinnprognosen nicht entsprechen zu können.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Anfang Dezember verbreitete Carly Fiorina, Chefin von Hewlett-Packard, noch Optimismus: Trotz Schwierigkeiten werde der Konzern im Geschäftsjahr 2001 ein Umsatzwachstum von 15 bis 17 Prozent erzielen. Fiorina zeigte sich damals noch fest davon überzeugt, dass ihr Konzern gute Ausgangsbedingungen für ein überdurchschnittliches Wachstum habe – und das, nachdem HP kurz zuvor einen enttäuschenden Geschäftsbericht für das vierte Quartal vorgelegt hatte.

Nun sieht auch Fiorina nicht mehr ganz so hoffnungsvoll in die Zukunft: Der Konzern gab am gestrigen Donnerstagabend eine Warnung aus, dass man den Erwartungen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs wohl nicht entsprechen könne. Es werde wohl nur ein Gewinn von 35 bis 40 Cents pro Aktie übrig bleiben – 42 Cent pro Aktie erwarteten dagegen bislang die Börsianer.

Als Begründung führt HP die sich verschlechternden ökonomischen Bedingungen an. Außerdem seien in den letzten Wochen die Ausgaben von Firmen und Verbrauchern für IT-Technik stark zurückgegangen. Fiorina betonte, es sei klar, dass es eine signifikante Änderung in den Marktbedingungen gegeben habe: "Die Ausgaben der Verbraucher in den USA lagen selbst noch unter unseren eigenen zurückhaltenden Schätzungen. Und unsere Firmenkunden antworteten auf wachsende ökonomische Unsicherheit mit großer Vorsicht bei den IT-Ausgaben." Die Wachstumserwartungen von HP lägen daher beim Umsatz bei niedrigen bis mittleren einstelligen Werten, meinte Fiorina. Und diese Situation werde sich zumindest während des ersten Halbjahrs nicht verbessern. Ende Dezember hatte HP seinen Mitarbeitern bereits einen strikten Sparkurs verordnet.

Obwohl Fiorina keine neuen Prognosen für das Gesamtjahr abgeben wollte, dürfte mit einem Wachstum im einstelligen Bereich für das erste Halbjahr das ehrgeizige Ziel von 15 bis 17 Prozent Umsatzsteigerung für das gesamte Geschäftsjahr kaum noch erreichbar sein. Als Fiorina vor knapp anderthalb Jahren den Posten bei HP übernahm, bezeichnete sie solche Wachstumszahlen als eines ihrer Hauptziele.

Im gestrigen Parketthandel stieg der Kurs der HP-Aktie um knapp 2 Prozent auf 32,38 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel gab das Papier dann um 5,6 Prozent auf 30,56 US-Dollar nach. (jk)