Die neue KTM 1290 Super Duke GT

Langnase

Die Tourenfraktion soll nun auch ins orange Lager gelockt werden. Die Lösung heißt 1290 Super Duke GT. Das Design von KTM-Hausdesigner Gerald Kiska, der eine Vorliebe für kantige Optik hegt, scheidet beim ersten Anblick der neuen KTM die Geister: Die GT trägt eine lange Nase

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KTM 1290 Super Duke GT 15 Bilder
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  • iga
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Mattighofen (Österreich), 9. Dezember 2015 – Die Tourenfraktion soll nun auch ins orange Lager gelockt werden. Die Lösung heißt 1290 Super Duke GT. Bis KTM so ein Krad baute, ging allerdings einige Zeit ins Land: Lange Zeit herrschte bei KTM das Firmenmotto Ready to Race. Was im Laden verkauft wurde, konnte fast direkt bei Rennen eingesetzt werden oder war jedenfalls sauschnell auf der Landstraße. Über Jahrzehnte sammelte die österreichische Marke unzählige WM-Titel im Motocross, Enduro und Supermoto, und schließlich wagte man sich sogar in den Straßen-GP, wo man in der Moto3-Klasse bereits drei Konstrukteurs- und zwei Fahrer-WM-Titel einfahren konnte. Nächster Schritt wird die MotoGP sein, der Prototyp RC16 dreht bereits Testrunden auf der Rennstrecke.

Sport war immer das zentrale Thema bei KTM, seit Stefan Pierer 1992 die damals insolvente Firma übernommen hat. Gemäß dem Slogan „Win on Sunday, sell on Monday“ wuchsen die Stückzahlen bei KTM kontinuierlich. Doch irgendwann stießen die Mattighofener an eine Grenze, der Markt an Offroad-Sportmodellen näherte sich seinem Sättigungsgrad und die Klasse der Straßen-Sportmotorräder ist seit Jahren rückläufig.

Prestigeobjekt Super Duke

Um an Stückzahlen weiter zuzulegen, musste man in das breit gefächerte Segment der gemäßigten Straßenmotorräder einsteigen. Ergo gestand KTM seinen Modellen auf einmal so etwas wie Komfort zu. Ein brillanter Schachzug war sicher das Joint-Venture mit dem indischen Motorradhersteller Bajaj. Heraus kamen die in Indien gefertigten kleinen KTM Duke-Modelle von 125 bis 390 Kubikzentimeter Hubraum, die sich weltweit, besonders aber in den Schwellenländern, hervorragend verkaufen. Doch für den europäischen Markt musste als Prestigeobjekt ein V2-Hammer her.

Die 2014 präsentierte 1290 Super Duke R lässt selbst bei Leistungsfetischisten keine Wünsche offen, von KTM selbst mit „The Beast“ beworben. Aus 1301 Kubikzentimetern holt der Zweizylinder eine Maximalleistung von 173 PS und noch eindrucksvollere 144 Nm Drehmoment. Wobei er schon knapp über Standgas Berge von Drehmoment aus dem Ärmel schüttelt. Obwohl es sowohl technisch, als auch im Design ein radikales Bike ist, können die elektronischen Hilfssysteme die überschäumende Kraft gut im Zaum halten, so das sich die Super Duke R auch lammfromm chauffieren lässt. Doch sie kann nicht leugnen, dass sie eigentlich auf die Rennstrecke will. Lange Etappen oder gar Urlaubsreisen sind nicht wirklich ihr Ding. Das scheitert schon am nicht vorhandenen Windschutz und der minimalen Unterbringungsmöglichkeiten von Gepäck.