CES 2016: Ford intensiviert Entwicklung von autonomen Autos - und lässt Google erst einmal draußen

Eine Partnerschaft von Google und Ford bei autonomen Autos hätte eine spannende Ankündigung der diesjährigen Technik-Messe CES werden können. Entgegen Gerüchten kam sie jedoch nicht. Aber Ford-Chef Mark Fields ließ die Tür grundsätzlich offen.

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CES 2016: Ford und Google kündigen doch keine Kooperation an

(Bild: Ford)

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Von
  • dpa

Die erwartete Ankündigung einer Kooperation zwischen Ford und Google bei selbstfahrenden Autos ist auf der CES ausgeblieben. Ford-Chef Mark Fields sagte während seines Auftritts in Las Vegas am Dienstag lediglich, weitere Partnerschaften seien in Arbeit. Er nannte keine Firmennamen, aber betonte, Ford kenne die Berichte auch.

Fields sagte stattdessen, Fords eigenes Test-Programm mit autonomen Autos werde verdreifacht – von 10 auf rund 30 Fahrzeuge. Außerdem sollen sie mit einem neuen Laser-Radar ausgerüstet werden.

Automotive News und Yahoo Autos hatten kurz vor Weihnachten von Plänen der beiden Unternehmen für eine Zusammenarbeit bei Roboterwagen berichtet gemutmaßt, sie könne auf der CES angekündigt werden. Für Google wäre es die erste weitreichende Kooperation mit einem großen Autohersteller. Zugleich hatten sich die Berichte widersprochen. In einem hieß es, Ford werde Googles kleine elektrische Zweisitzer produzieren. Laut dem anderen will der Autobauer Google-Technik in seinen eigenen Fahrzeugen einsetzen.

Ford hatte vor kurzem eine Testreihe mit selbstfahrenden Fahrzeugen in Kalifornien für kommendes Jahr angekündigt. Der Autokonzern hatte vor zwei Jahren den Prototypen eines Ford Fusion mit weit reichender Fahrassistenz vorgestellt, arbeitete daran mit Experten mehrerer Universitäten und eröffnete ein Forschungszentrum im Silicon Valley. Auf einem Testgelände mit nachgebildeten Straßenzügen an der University of Michigan übt Ford zudem das autonome Fahren im Stadtverkehr.

Fields will Ford stärker auf Mobilitätsdienste ausrichten. Der weltweite Automarkt sei etwa 2,3 Billionen Dollar im Jahr groß und Ford habe daran einen Anteil von rund sechs Prozent, rechnete Fields auf der CES vor. Dagegen sei das globale Geschäft mit Mobilitätsdiensten 5,4 Billionen Dollar schwer – "und Autobauer haben kaum einen Anteil daran". Das werde sich in Zukunft ändern. Zugleich werde Ford weiterhin in das klassische Geschäft eine Autoherstellers investieren.

Google betonte wiederholt, der Konzern wolle nicht selbst Autos herstellen, sondern strebe Partnerschaften mit etablierten Herstellern an. Chefentwickler Chris Urmson zeigte sich auf der Automesse IAA im September in Frankfurt überzeugt, dass die Branche die Google-Expertise aufgreifen werde. (anw)