BMW entlässt das neue Topmodell M2 auf die Straße

Spitzensteuer

BMW liefert mit M235i und M2 gleich zwei Modelle, die ähnlich stark sind und sich trotzdem heftig unterscheiden. Das hat bei BMW Tradition. Auch das neue Duo hat gute Chancen auf Erfolg. Eine kleine Ausfahrt mit dem neuen M2 belegt das sehr nachdrücklich

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
BMW 21 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 17. Februar 2016 – BMW liefert mit M235i und M2 gleich zwei Modelle, die ähnlich stark sind und sich trotzdem heftig unterscheiden. Das hat bei BMW Tradition, denn schon zwischen dem ersten M3 mit Kat und der damaligen stärksten Zivil-Version lagen nur 25 PS. Erfolgreich waren trotzdem beide, und auch das neue Duo hat gute Chancen darauf. Eine kleine Ausfahrt mit dem neuen M2 belegt das sehr nachdrücklich.

Schon optisch liegen zwischen dem bestimmt nicht schüchtern gestalteten M235i mit serienmäßigem M-Paket und dem wuchtigen M2 Welten. Die breiten Kotflügel, die riesigen Räder, die monströsen Lufteinlässe an der Front und natürlich auch die Auspuffanlage mit vier Endrohren unterscheiden den M2 deutlich von den anderen 2er-Modellen. Innen sind die Differenzen kleiner – alles was das Topmodell hier serienmäßig mitbringt, ist auch für die anderen 2er zu haben. Dazu gehören unter anderem ein Sportlenkrad, Ledersportsitze und sogar das große Navigationssystem Professional.

Alte Schule

Eine Fahrt offenbart einen BMW alter Schule. Die Lenkung ist selbstverständlich frei von jeglichen Antriebseinflüssen. Mit ihr lässt sich der Bayer trotz seiner reichlich vorhandenen Kraft so präzise steuern, dass einige Versuche der Konkurrenz, viel Leistung über Bremseingriffe irgendwie auf die Straße zu bringen – euphemistisch als elektronische Differentialsperre betitelt – hilflos wirken. Wer die elektronischen Wächter im M2 abschaltet, sollte wissen, was er tut, denn der Hintern lässt sich hier noch mit dem Gaspedal dirigieren.

Spitzen weg

Der M2 ist nochmals etwas straffer als ein M235i abgestimmt. Allerdings zeigt sich auch hierbei die Akkuratesse der Verantwortlichen. Denn der stärkste Serien-2er ist zwar stramm gefedert, nimmt aber die gekonnt die Spitzen der Fahrbahnunebenheiten raus. Dieses Ansprechverhalten hebt ihn auch in diesem Punkt aus der Masse von Modellen heraus, bei denen gefühlt nur der Sitzbezug dämpfend wirkt. Am Steuer des M2 hat man ein gutes Gefühl für den Untergrund, ohne mit übertriebener Härte belästigt zu werden.