Bund und Industrie: Wasserstoffautos voranbringen

Wie kommen Fahrzeug-Technologien der Zukunft schneller auf Touren? Politik und Hersteller wollen mehr dafür tun, dass E-Modelle für Autokäufer attraktiver werden. Aber sie setzen nicht nur auf eine Technik

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Bund und Industrie wollen Brennstoffzellen-Autos voranbringen
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Von
  • Florian Pillau

Bundesregierung und Industrie wollen alternative Auto-Antriebe mit Brennstoffzellen schneller voranbringen. Zur Forschungsförderung stellt das Bundesverkehrsministerium weitere 161 Millionen Euro bis 2018 bereit, wie Ressortchef Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag sagte. Brennstoffzellen mit Wasserstoff hätten einen hohen Wirkungsgrad und sollten als zweite Säule der Elektromobilität neben Batterie-Antrieben ausgebaut werden. Dazu will Deutschland auch den Erfahrungsaustausch mit China vertiefen, wie Dobrindt mit Technologieminister Wan Gang in Berlin vereinbarte.

Bis 2023 soll ein Netz von 400 Wasserstoff-Tankstellen aufgebaut werden.

(Bild: Toyota)

Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber hob große Reichweiten und minutenschnelle Ladezeiten von Brennstoffzellen-Fahrzeugen hervor. Die Technologie sei kompakter und kostengünstiger geworden und biete auch für Busse im Stadtverkehr große Chancen. Die Marktreife stehe außer Frage. Daimler wolle ab 2017 ein neues Modell des Stadtgeländewagens GLC mit Brennstoffzellen-Antrieb auf den Markt bringen. Bis 2023 soll zudem ein Netz von 400 Wasserstoff-Tankstellen aufgebaut werden, wie Linde-Vorstand Bernd Eulitz bekräftigte. Der Gasehersteller ist einer der Beteiligten an einem dafür gegründeten Gemeinschaftsunternehmen. Zuletzt gab es bundesweit 19 Wasserstoff-Stationen.

Mit Blick auf neue Impulse für E-Autos, über die derzeit die große Koalition berät, nannte Dobrindt einen Ausbau des Strom-Ladenetzes als ein zentrales Element. Gesprochen werde außerdem über Anreize, um Fahrzeuge für die Kunden attraktiver zu machen. „Ich gehe davon aus, dass wir uns in der Koalition relativ bald verständigen“, sagte der Minister. SPD und CSU machen sich für Kaufprämien stark, für die 5000 Euro pro Auto im Gespräch sind. Dobrindt bekräftigte, dass insgesamt eine finanzielle Beteiligung der Autoindustrie erwartet werde.

Auch SPD-Fraktionsvize Sören Bartol betonte, bei der weiteren Markteinführung würden die Hersteller nicht aus der Verantwortung gelassen. Sie müssten sich an der Finanzierung einer Kaufprämie und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur beteiligen. „Klug wäre, bei einer Kaufprämie eine Differenzierung zwischen vollelektrischen und Hybridfahrzeugen“, sagte Bartol der Deutschen Presse-Agentur.

(dpa) (fpi)