BMW: Neue Motoren für das Modelljahr 2017

Einheitsware

Ab dem Sommer verbaut BMW die Motoren mit gleichem Hubraum pro Zylinder in weitere Modelle. Das bringt fast überall etwas mehr Leistung und weniger Verbrauch. Im 750d gibt es einen Diesel mit vier Turboladern

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Von
  • Martin Franz
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München, 18. Mai 2016 – Es war einmal vor langer, langer Zeit: BMW hatte seine Nomenklatur so übersichtlich gestaltet, dass auch Laien halbwegs durchgesehen haben. Vorbei! Inzwischen gibt es ein dichtes Geflecht aus Motoren verschiedener Generationen mit unterschiedlicher Leistung. Zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: Als der zweite BMW 1er auf den Markt kam, hatte er als 118i einen Vierzylinder mit 170 PS. Inzwischen ist das ein Dreizylinder mit 136 PS. Das Basismodell der aktuellen 3er-Reihe war anfangs ein Vierzylinder mit 136 PS und wurde als 316i verkauft. Inzwischen arbeitet dort ein Dreizylinder mit derselben Leistung, was dann als 318i vermarktet wird.

Mit dem Modelljahr 2017, was im Sommer 2016 beginnt, gibt es wenigstens ein paar Vereinheitlichungen. BMW hat sich dabei nicht um die Basismotoren gekümmert, sondern um mittleren bis stärksten.

Kurzlebiger Vorgänger

Der erst 2011 vorgestellten Vierzylinder-Benziner mit dem internen Code N13/N20 dürfte in der jüngeren BMW-Vergangenheit als einer der am kürzesten gebauten Massenmotoren der Marke sein. Er wird nun Schritt für Schritt aus dem Programm genommen und durch die Einheitsmotoren ersetzt. Dort ist der Hubraum pro Zylinder mit 0,5 Litern stets gleich: Ein Dreizylinder hat also 1,5, ein Vierzylinder eben zwei Liter Hubraum. Der Dreizylinder heißt B38, der Vierzylinder B48, der Sechszylinder B58. Die Bohrung misst immer 82 mm, der Hub 94,6 mm. Die Motoren sind stets aufgeladen, Steuerzeiten und Ventilhub variabel.

Der B48 wird seit 2014 eingesetzt, er ist also nicht neu. Nun wird er erstmals im 120i eingebaut, was eine Leistungssteigerung von ehemals 177 auf 184 PS mit sich bringt. Seit dem 2015er-Facelift gibt es diesen Motor auch im 320i. Die Drehkraft gibt BMW dort mit 270 Nm an – gegenüber der bisherigen Maschine im 120i wären das 20 Nm mehr. Im 125i steigt die Leistung mit der neueren Motorengeneration von 218 auf 224 PS. Das maximale Drehmoment dürfte von 310 auf 350 Nm steigen.

Der 125i bleibt bis auf weiteres der stärkste Vierzylinder in der 1er-Reihe, was wohl auch etwas Abstand zur 2er-Reihe schaffen soll. Dort wird der 228i durch einen 230i ersetzt. Der B48 leistet dann hier 252 PS und ist schon aus dem 330i bekannt.

In 220i Coupé und Cabrio wurden bisher ein N20 mit 184 PS angeboten, mit der Umstellung auf den B48 ändert sich hier also in dieser Hinsicht nichts. Auch das Drehmoment bleibt mit 270 Nm gleich. Wie alle anderen Maschinen verringert sich aber der Verbrauch im Labor ein wenig: Bisher nannte das Werk im NEFZ minimal 6,1 Liter, nun sind es 5,7.