Google I/O: Infineon schrumpft Googles Radarchip Soli

Googles Radar-Modul Soli erfasst feinste Fingergesten und soll eine Alternative zu Berührungs-Interfaces werden. Gemeinsam mit Infineon hat Google eine zweite Generation entwickelt, die viel kleiner ist und weniger Rechenkraft erfordert.

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Zeichnung: Chip, Radarwellen, menschliche Hand

Der neue Chip ist viel kleiner als in dieser schematischen Darstellung.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
Google I/O 2016

Googles Forschungsteam ATAP arbeitet an einem Radar-Chip namens Soli, der feinste Fingergesten erfasst. Damit ist es möglich, elektronische Geräte zu steuern, ohne sie berühren zu müssen und ohne zu ihnen zu sprechen. Auf Googles Entwicklerkonferenz I/O 2015 wurde Soli erstmals vorgeführt. Ein Jahr später liegt nun die zweite Generation vor. Infineon hat den Chip auf einen Bruchteil geschrumpft, LG und Harman haben ihn in jeweils ein Gerät eingebaut.

Googles Angaben auf der I/O 2016 zu Folge benötigt die neue Soli-Generation nur ein Zweiundzwanzigstel der Energie und ein 256-tel der Rechenkraft um Fingergesten auszuwerten. Der Formfaktor ist auf ein Drittel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Das ist dem Einsatz in Smartwatches besonders zuträglich. Die Abtastrate von 2.000 Messungen pro Sekunde soll erhalten geblieben sein.

Ein Soli-Chip der 2. Generation im Größenvergleich mit einer Vierteldollarmünze

(Bild: Google)

LG Electronics hat Soli auch schon in den Prototypen einer Smartwatch eingebaut. Von Harman gibt es einen Lautsprecher, der sich dank Soli berührungs- und geräuschlos steuern lässt. Im Herbst werden sich andere Unternehmen um ein Soli-Entwicklerkit bewerben können. Es wird von Google als Beta Dev Kit bezeichnet. Der darin enthaltene Chip dürfte sich also von einer späteren Serienversion noch unterscheiden.

ATAP steht für Advanced Technologies And Projects (etwa Fortschrittliche Technologien Und Projekte). Das Team war ursprünglich Teil von Motorola Mobility. Dieses Unternehmen hat Google zwar an Lenovo verkauft, sich die ATAP-Gruppe aber behalten. Der Designer Carsten Schwesig leitet dort die Projekte Soli und Jacquard.

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(ds)