IFA

Das Auto als persönlicher Assistent

Auf seiner IFA-Keynote gab der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dieter Zetsche einen Vorgeschmack darauf, bei welchen Aufgaben Mercedes-Fahrzeuge den Fahrer künftig unterstützen sollen.

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Mercedes
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Dass ausgerechnet Dieter Zetsche auf der IFA eine Keynote hält, mag viele verwundert haben. Doch gleich zu Beginn seiner Rede betonte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, dass Autos mittlerweile fahrende Computer sind und selbstfahrende Autos das größte Upgrade in der Geschichte des Automobils sein werden. Und er ist sich sicher, dass es genauso viel Spaß bereiten wird, sich von einem Mercedes fahren zu lassen, wie ihn selbst zu fahren.

Bis es soweit ist, soll der eigene PKW dem Fahrer zumindest so viel Arbeit wie möglich abnehmen: Ein Mittel soll das Microsoft Exchange basierende "In Car Office" sein, das beispielsweise an Termine erinnern, die Kontakte der Teilnehmer heraussuchen und gleich an den passenden Ort navigieren soll. Der Trend zum persönlichen Assistenten wie Google Now oder Amazon Alexa wird künftig ebenfalls nicht an der Autotür Halt machen: Der Assistent "Mercedes Me Concierge" wird zunächst in der neuen E-Klasse aufgebohrt, weitere Modelle sollen in Kürze folgen.

Beim Community-based Parking informieren sich die Autos gegenseitig über freie Parkplätze.

Aber auch ganz alltägliche Nervfaktoren beim Autofahren will Mercedes technisch angehen. So testet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Bosch in Stuttgart das "Community-based Parking". Die Idee dahinter: Sensoren im Fahrzeug scannen bis zu einer Geschwindigkeit von 55 km/h den Straßenrand und melden freie Parkplätze an einen Server, der die Infos an andere Autos und die Mercedes-me-App bereitstellt.

Für bereits geparkte Autos hat der Daimler-Chef ebenfalls eine Vision: Bereits im Juli hatte die Mercedes-Tochter Smart verkündet, künftig gemeinsame Sache mit dem Paketdienst DHL zu machen – Zusteller sollen Pakete in den Kofferraum der Kleinwagen legen können. Dafür können sie den Kofferraum per Smartphone öffnen. Nach dem Testlauf in Stuttgart sollen zunächst Köln und Berlin folgen. Anfang kommenden Jahres soll der Dienst auch auf Mercedes-Modelle ausgeweitet werden.

Bei steigender Konnektivität und immer mehr IT-Komponenten in PKWs drängt sich zwangsläufig die Frage nach der Sicherheit auf. Auf Rückfrage von heise Online betonte Zetsche, dass die Sicherheit des Fahrzeugs stets gewährleistet sein muss, auch die der Cyber-Security. Deshalb beanspruche Mercedes bei allen Komponenten die Entwicklungshoheit. Auf den reinen Autobau will sich der Konzern demnach nicht reduzieren lassen. (spo)