Tesla kündigt neue Software für „Autopilot“ an

Tesla hat eine neue Version der Software für seinen „Autopiloten“ angekündigt. Die Technik werde sich stärker auf Radar statt Kameras verlassen, erklärte Tesla. Zum anderen sollen die Fahrer deutlicher gedrängt werden, die Hände auch bei eingeschaltetem System am Lenkrad zu lassen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Tesla Autopilot
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Teslas "Autopilot" ist künftig noch weniger ein solcher: Der Fahrer muss die Hände am Lenkrad lassen, andernfalls schaltet das System ab.

Tesla hat rund vier Monate nach dem ersten tödlichen Unfall mit seinem Fahrassistenz-System „Autopilot“ eine neue Version der Software mit tiefgreifenden Änderungen angekündigt. Zum einen werde sich die Technik stärker auf Radar statt Kameras verlassen, erklärte Tesla in einem Blogeintrag am späten Sonntag (11. September 2016). Zum anderen sollen die Fahrer deutlicher gedrängt werden, die Hände auch bei eingeschaltetem System am Lenkrad zu lassen. Nach mehrfacher automatischer Aufforderung dazu schaltet sich „Autopilot“ ab und kann erst wieder aktiviert werden, wenn das Fahrzeug zwischenzeitlich geparkt wurde.

Bei dem Unfall in Florida im Mai 2016 war ein Tesla unter einen Lastwagen-Anhänger gerast, der die Straße überquerte. Der Tesla-Fahrer kam dabei ums Leben. Nach damaligen Angaben von Tesla könnte das System die weiße Seitenwand des Anhängers für ein hochhängendes Autobahnschild gehalten haben. Die US-Verkehrsaufsicht ermittelt in dem Fall, der auch Kritik ausgelöst hatte, Tesla könnte voreilig mit unausgereifter Technologie auf den Markt gegangen sein.

Ursprünglich sei Radar zu „Autopilot“ nur als Zusatz zur Erkennung der Umgebung per Kameras hinzugefügt worden, schrieb Tesla-Chef Elon Musk in dem Blogeintrag. Inzwischen glaube Tesla, dass der Radar der zentrale Sensor des Systems sein könne. Zugleich schränkte Musk ein, dass Objekte aus Metall bei Radar-Sensoren zu Fehlalarmen führen könnten. Etwa könne eine weggeworfene Getränkedose, die mit dem Boden zum Sensor liegt, als ein großes Hindernis erscheinen. Auch bei hochhängenden Autobahnschildern vor Hügeln könnten Radar-Daten eine drohende Kollision vermuten lassen. Tesla wolle falsche Alarme durch eine präzisere Erfassung der Objekte und eine Geodatenbank mit festen Fehlerquellen in der Umgebung vermeiden.

(dpa)

(mfz)