Fahrbericht: Opel Insignia 2017
Der neue Insignia soll je nach Motorvariante zwischen 140 und 175 Kilogramm leichter werden, obwohl er über fünf Zentimeter länger und breiter wird. Uns hat interessiert, was man davon spüren kann und durften ein Vorserienmodell ausprobieren
- Stefan Grundhoff
München, 26. Oktober 2016 – Opels Mittelklassemodell, das auf dem Genfer Salon im Frühjahr 2017 vorgestellt werden soll, wird möglicherweise einen Doppelnamen tragen, der Insignia künftig vielleicht auch noch Grand Sport heißen. Das lässt aufhorchen, denn das bezeichnet gemeinhin ein elegantes Coupé mit sportlichen Fahrleistungen. Zuletzt trugen echte Sportwagen wie das Maserati Coupé oder die Corvette mit jeweils über 400 PS einen ähnlichen Namenszusatz. Der Opel Insignia ist als Fließhecklimousine jedoch weder besonders elegant noch gar sportlich.
Der aktuelle, seit 2008 produzierte Insignia war ein großer Erfolg. Er spielte mit 900.000 verkauften Exemplaren eine tragende Rolle beim Absatz und das soll natürlich auch so bleiben. Deswegen begegnete man bei Opel der Kritik, etwa an Armaturenbrett, Platzangebot im Fond oder dem Gewicht. Hier will man deutlich nachgebessert haben. Der neue Insignia soll je nach Motorvariante zwischen 140 und 175 Kilogramm leichter werden, obwohl er über fünf Zentimeter länger und breiter wird.
Fahrbericht: Opel Insignia 2017 (11 Bilder)

Uns hat interessiert, was man davon spüren kann und durften ein Vorserienmodell ausprobieren. Nach dem Einsteigen in das noch voll getarnte Auto fällt zunächst die rund drei Zentimeter niedrigere Sitzposition auf dem wahlweise vollelektrisch einstellbaren und klimatisierten Fahrersitz auf.
Handlicher als erwartet
Ähnlich wie man es von einem BMW 3er / 5er oder einem Audi A4 / A6 kennt, fährt sich der Rüsselsheimer handlicher, als man es bei einer Läge von über 4,90 Metern erwartet, erfreut mit einem griffigen Lenkrad und präziser Lenkung. Die Schalterwüste vergangener Zeiten ist verschwunden, abgesehen von einem Head-Up-Display erkennt man aber wenig Neues. Gegen Aufgeld ist ein Teil der Anzeigen animiert, der Multifunktionsbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts ist in der Basisversion nur sieben, in der Topvariante gerade einmal acht Zoll groß. Das ist wenig für ein Auto, das zumindest bis zur Premiere des neuen großen Opel Crossovers im Jahre 2018 das Topmodell des deutschen GM-Markenablegers sein muss.
Im Fond erfreuen knapp zehn Zentimeter mehr Radstand. Dadurch sitzt es sich nennenswert entspannter und die Kniescheiben groß gewachsener Mitfahrer haben nicht ständig Lehnenkontakt. Dass die Heckklappe nicht elektrifiziert wurde, wundert uns ein bisschen.