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Fahrbericht: Seat Leon 1.6 TDI

Die kleine Überarbeitung hat dem Leon 1.6 TDI gut getan. Mit dem 115-PS-Diesel ist der Leon erstaunlich kräftig und dabei leise motorisiert, wei eine Probefahrt gezeigt hat. An einem Punkt sollte Seat aber schnellstens nacharbeiten

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Fahrbericht: Seat Leon 1.6 TDI 17 Bilder

(Bild: Seat)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Jürgen Wolff
Inhaltsverzeichnis

Aller Plattformstrategie zum Trotz gehen die drei Volkswagenmarken Skoda, Seat und VW in der Kompaktklasse im Detail unterschiedliche Wege. Sehr schön deutlich wird das bei der aktuellen Überarbeitung der drei Modelle. Skoda hat den Octavia vorn recht forsch verändert, VW und Seat sind vorsichtiger vorgegangen. Der Erste aus diesem Trio, der zu einer kurzen Probefahrt zur Verfügung stand, war der Seat. Wir konnten ihn zusammen mit dem überarbeiteten 1,6-Liter-Dieselmotor ausführen.

Nicht viel verändert

Wir haben die Modellüberarbeitung an dieser Stelle schon vorgestellt. Seat hat auf größere Veränderungen am Exterieur verzichtet, selbst wenn alt und neu nebeneinander stehen dürfte manch einer Mühe haben, sie richtig zu identifizieren. Ein Fehler ist das aus unserer Sicht nicht unbedingt – die Hülle schien nicht sanierungsbedürftig. Auch im Innenraum sind die Neuerungen sparsam: Die teueren Versionen haben nun eine elektrische Handbremse mit Automatikfunktion. Das Kombiinstrument vor dem Fahrer ist noch ausschließlich klassisch - 2018 soll als Option eine digitale Version verfügbar sein, wie sie im Konzern etwa Audi und VW bereits anbieten. Neu im Leon ist auch ein kabelloses Ladesystem für Smartphones und die Infotainmentsysteme. Bei den aufpreispflichtigen Soundsystemen gehen Leon, Octavia und Golf dagegen jeweils eigene Wege. Seat verlangt dafür am wenigsten extra, Skoda bietet für nur geringfügig mehr deutlich besseren Klang.

Aufgerüstet hat Seat den Leon bei den - zum Teil bereits serienmäßigen - Assistenzsystemen. City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung, Stauassistent, automatische Distanzregelung, Tempomat und Spurhalteassistent sind nun lieferbar. Letzterer lenkt bis 60 km/h ein wenig mit, beschleunigt sowie bremst, wobei allerdings die Hände des Fahrers noch am Lenkrad bleiben müssen). Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtassistent gehören zu den aufpreispflichtigen Optionen.

1.5 TSI - später

Das vorläufige Motorenprogramm ist aus dem bisherigen Modell bekannt. Die beiden 1.2 TSI mit 86 und 110 PS sind leise und inzwischen auch zuverlässige Motoren. Minimal kräftiger ist der noch recht neue Einliter-Dreizylinder mit 115 PS. Darüber gibt es wie gehabt Vierzylinder mit 125, 150 und 180 PS. An der Spitze wird es wohl bei den Ausführungen mit 265 und 290 PS bleiben – offiziell äußert sich Seat dazu noch nicht. Im kommenden Jahr wird sicher auch Seat den neuen 1,5-Liter-Vierzylinder mit 130 und 150 PS bekommen – die ersten Käufer des Facelifts müssen auf diese lang angekündigte Maschine noch verzichten. Spannend wird sein, ob Volkswagen in diesem Bereich seine Ankündigung wahr macht und Partikelfilter für die Benziner einführt. Mit der Einführung der Abgasnorm Euro 6c werden sie unumgänglich sein.

Kräftiger Basis-Diesel

Bei den beiden Dieselmotoren mit 150 und 184 PS ändert sich nichts. Wohl aber an der Basis: Der 1.6 TDI wurde überarbeitet und leistet nun 115 statt wie bisher 110 PS. Das maximal Drehmoment beträgt nach wie vor 250 Nm, allerdings hat Volkswagen die Schmauchzone etwas erweitert – leider nur nach oben. Bisher lag die maximale Drehkraft zwischen 1500 und 3000/min an, nun zwischen 1500 und 3250/min. Im Testwagen konnte sich diese Maschine gut in Szene setzen. Sie reagiert ohne größere Verzögerungen auf Beschleunigungsvorgaben und ist angenehm kräftig.