Ducati Monster 1200

Die Monster ähnelt ihrer Vorgängerin zwar sehr - da wagte Ducati keine Design-Experimente -, ist aber in entscheidenden Details verbessert. Mehr Leistung und eine handlichere Fahrwerksgeometrie machen aus ihr die wahrscheinlich beste Monster aller Zeiten

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Zweirad
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
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Braucht man 150 PS in einem Naked Bike? Ganz sicher nicht! Aber es macht ungemein Spaß, die Pferdeherde galoppieren zu lassen und zaubert dem Fahrer ein Schmunzeln ins Gesicht. Ducati hat die Monster für den Jahrgang 2017 akribisch renoviert. Zwar ist die Scrambler inzwischen die meistverkaufte Ducati, doch für zwei Jahrzehnte gehörte dieser Titel der Monster. Alleine deshalb darf seitens der Entwicklungsabteilung nur mit äußerster Vorsicht Hand an das legendäre Modell gelegt werden. Man hat in Bologna noch schlechte Erinnerungen an die Nachfolgerin des in den 1990er Jahren sehr erfolgreichen Sportlers 900 SS. Der damalige Designchef Pierre Terblanche hatte 1999 die Optik komplett verändert und schlagartig wollte kaum noch jemand das Modell kaufen, so dass sie schließlich eingestellt werden musste.

Die Gefahr besteht bei der jüngsten Renovierung der Monster jedoch sicher nicht. Für 2017 war es nötig geworden, den V2 für die Euro4-Norm fit zu machen. Bei der Gelegenheit hoben die Ingenieure die Leistung der Monster 1200 bzw. Monster 1200 S um zwölf PS auf 147 PS an. Die Unterschiede der beiden Modelle liegen in der Ausstattung und hier ganz besonders im Fahrwerk. Während die Basis mit einer eigentlich schon sehr guten Kayaba-Upside-down-Gabel und einem Sachs-Federbein – beides komplett einstellbar – daherkommt, mussten es für die teurere S-Version High-end-Komponenten von Öhlins sein. Wirklich notwendig ist das nicht, aber das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind.

Ducati Monster 1200 (15 Bilder)

Die neue Monster 1200 gleicht der Vorgängerin sehr und das ist gut so. Sie wurde aber in vielen Details entscheidend verbessert. Sie kann sich das Prädikat „Beste Monster aller Zeiten“ auf den Tank schreiben.

Rein Äußerlich sind nur wenige Unterschiede zur vorherigen Monster-Generation auffällig, am ehesten der noch kompakter wirkende Doppelrohr-Auspuff. Das Heck geriet einen Ticken kürzer und das Kennzeichen ist jetzt wieder unterhalb des Rücklichts befestigt. Der merkwürdige Kennzeichen-Ausleger von der Radnabe nach hinten ist passé. Der Tank lässt sich per Skischnallen-Verschluss vorne lösen und hochklappen, wie sie es schon an der 900 SS vor über zwei Jahrzehnten der Fall war. Eine nette Geste an die Monsterfahrer fortgeschrittenen Semesters.