"iCar"-Projekt: Apple forscht angeblich in der Schweiz – und hat Bosch als Zulieferer

Seit längerem ist es ruhiger geworden um Apples Fahrzeugprojekt. Nun gibt es Hinweise auf neue Forschungsaktivitäten und einen in der Automobilbranche wichtigen Lieferanten.

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"iCar"-Projekt: Apple forscht angeblich in der Schweiz – und hat Bosch als Zulieferer

Gebäude der ETH in Zürich.

(Bild: © ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)

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Monate lang hört man schon nichts mehr von Apples "iCar"-Projekt, nachdem der Konzern seine Autopläne offenbar zurechtgestutzt hatte. Nun gibt es Neuigkeiten aus der Schweiz und der Zulieferindustrie, die auf eine gesteigerte Aktivität bei Apples Fahrzeugprojekt hinweisen. So berichtet das in Zürich angesiedelte IT-Portal inside-it.ch, Apple sei im Alpenland auf Rekrutierungstour unter Topwissenschaftlern gegangen.

Laut der Meldung wurden angeblich zuletzt "mindestens zehn Doktoranden oder Postdocs" von der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) abgeworben, um in einem neuen Apple-Labor in der Schweiz anzufangen. Laut dem Bericht waren dabei besonders Mitarbeiter aus den ETH-Bereichen Robotik und Computer Vision gefragt – spezifisch im Forschungsgebiet der "visuellen Navigation". Zu der Meldung gab es weder von Apple noch von der ETH einen Kommentar. Allerdings bestätigte Roland Siegwart, Professor für "Autonomous Systems" an der Hochschule, fünf "ausgewiesene Spezialisten" seien zu "großen internationalen Konzernen" gegangen, so inside-it.ch. Er nannte Google und Apple "als Beispiele", wollte aber kein neues Apple-Labor in der Schweiz bestätigen.

Sollte Apple tatsächlich ETH-Forscher aus dem Bereich Computer Vision und Robotik angeworben haben, würde das zur neuen Ausrichtung des "iCar"-Projekts passen. Statt ein vollständiges Fahrzeug zu bauen, will sich Apple nun angeblich zunächst um die Softwareseite – und hier insbesondere das autonome Fahren – kümmern. Diese könnte dann in bereits fertige Autos integriert werden – und KI-gestützte Bilderkennung ist hier ein enorm wichtiges Element.

Dass Apple weiterhin im Fahrzeugbereich aktiv ist, zeigt auch ein weiterer frischer Informationshappen. Im jüngsten Zuliefererbericht des Unternehmens für das Jahr 2016 taucht erstmals die Robert Bosch GmbH in der Tübinger Straße 123 in Reutlingen auf. Und dieser Standort beschäftigt sich laut Bosch-Website explizit mit dem Bereich "Mobilitätslösungen" und gehört zur Sparte "Automotive Electronics" des Unternehmens. Bosch gehört zu den wichtigsten Lieferanten von Fahrzeugelektronik auf der Welt. (bsc)