Weichgummi

Ausprobiert: Michelin Pilot Power 3 auf KTM 690 Duke

Die Originalbereifung der KTM 690 Duke 2016 (Metzeler Sportec M7 RR) funktionierte für sehr leichte Fahrer suboptimal. Ich montierte daher einen Satz Michelin Pilot Power 3, der mit der leichten Duke besser harmoniert

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Reifentest: Michelin Pilot Power 3 4 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Die Originalbereifung der KTM 690 Duke R Modelljahr 2016 waren Metzelers Sportec M7 RR. Diese Reifen funktioniert für mich und andere eher leichtere Fahrer schlechter als die Bereifung der vorherigen Duke auf Michelins alten Pilot Power. Es fühlt sich so an, als könne ich nicht genügend Anpressdruck aufbringen, damit diese Karkasse optimal funktioniert, wie sie es bei mir zum Beispiel auf schwereren Motorrädern durchaus tut. Der Pilot Power (PP) definiert sich außer über seine Nässeeignung über seine weiche Karkasse. Da der günstige, in die Jahre gekommene PP so gut funktionierte, habe ich jetzt also für den Straßenbetrieb Michelins Nachfolger namens "Pilot Power 3" aufgezogen.

Schon im Winter zeigte sich die definierendste Eigenart des Reifens: seine Gutmütigkeit. Schon eiskalt rutscht er stets weich in einem weiten Bereich, statt dass der Grip ansatzlos hart abreißt. Diese Eigenschaft setzt sich bei Frühjahrstemperaturen fort in die üblichen Temperaturbereiche auf der Landstraße. Obwohl es in Sachen maximaler Grip sicher einige Sportreifen gibt, die auf sonnenwarmer Strecke etwas mehr können, ist es auf dem Michelin eben einfach, das gegebene Niveau auch zu nutzen, das auch nicht niedrig liegt. Letztendlich fahre ich auf den PP3 deutlich sicherer zügig als auf den Sportecs. Zur potenziell weiteren Verbesserung liegt auch schon ein Satz Michelin Power RS im Keller, der laut Hersteller mehr Trockengrip bringen soll.

Harmoniert mit Fahrhilfen

Aus Geradeausfahrt reichen beim PP3 sehr geringe Kräfte, um den Reifen zur Schräglagenfahrt zu bewegen. Da dürfte er für mich ruhig mehr stabilisierenden Latsch haben. In Schräglage bietet er dann eine Stabilität, die nicht nur mir hilft, vertrauensvoll die Traktion auszuloten. Mit den Fahrhilfen der Duke (Bosch MSC und schräglagenabhängige Traktionskontrolle) arbeitet er sehr gut zusammen. Insgesamt kann ich den Reifen für den Straßenbetrieb empfehlen. Über den Verschleiß kann ich noch wenig sagen, wahrscheinlich wird er in etwa dort liegen, wo der alte PP damals lag: 5000 bis 8000 Kilometer je nach Temperatur und Fahrweise. Michelin gibt als häufigsten Bereich 4500 bis 5000 km an, hier sind allerdings auch alle Motorräder mit bis zu fast dreifacher Motorleistung enthalten. Da gibt sich die kleine Duke normalerweise mit etwas weniger Verschleiß zufrieden. Ein Satz in den Dimensionen der Duke kostet derzeit rund 200 Euro. (cgl)