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Mercedes S-Klasse Facelift

Mercedes hat die S-Klasse ein wenig überarbeitet. Äußerlich hat sich nicht viel getan, doch im Detail hat Mercedes reichlich Feinarbeit geleistet. Es zeigt sich aber auch: Die Suche nach mehr Komfort ist in dieser Klasse schwierig geworden und treibt mitunter seltsame Blüten

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Mercedes S-Klasse Facelift 16 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Die Mercedes S-Klasse steht schwer unter Druck: Intern dürfte sich manch ein Kunde nach einer Probefahrt mit der doch sehr gelungenen E-Klasse fragen, ob es wirklich die formal recht ähnliche, aber erheblich teurere S-Klasse sein muss. Extern hat BMW mit dem 7er stark nachgelegt, Audi wird im Herbst einen komplett neuen A8 vorstellen. Mercedes muss sich also etwas einfallen lassen. Die Marke kontert mit einer Überarbeitung – die äußerlich allerdings recht überschaubar ausfällt.

Kaum verändert

Leicht veränderte Leuchtgrafiken und teilweise noch geformte Stoßfänger machen noch kein neues Auto, auch wenn Mercedes das so nennt. Man sah hier nach rund vier Jahren keinen größeren Handlungsbedarf. Immerhin war das Design in der jüngeren Vergangenheit auch extrem erfolgreich: Seit 2013 wurde die S-Klasse weltweit mehr als 300.000-Mal verkauft. Von solchen Zahlen träumen andere Hersteller – nicht nur in diesem Segment.

Neue Motoren

Viel mehr hat sich allerdings im technischen Bereich getan, und dort vor allem bei den Motoren. Mercedes wird sukzessive eine neue Genration von Reihen-Sechszylindern auf den Markt bringen, sowohl als Diesel wie auch als Benziner. Den Anfang machen zwei Dreiliter-Selbstzünder mit 286 und 340 PS. Sie bieten eine Drehkraft von 600 bzw. 700 Nm. Im NEFZ nennt Mercedes 5,5 und 5,6 Liter, wobei man im Begleitschreiben betont, auf den RDE vorbereitet zu sein. Das dürfte sich allerdings vor allem auf die Abgasnachbehandlung beziehen. Dort stehen die Stickoxide bekanntermaßen derzeit unter scharfer Beobachtung. Mercedes setzt bei den neuen Sechszylindern wie schon im Vierzylinder OM654 auf eine Kombination von Speicher- und SCR-Kat. Das ist zwar ein gehöriger Aufwand, mittelfristig aber wohl der einzige Weg, dem Diesel in eine Übergangszeit zu helfen.

Neu sind auch die V8-Motoren mit knapp vier Litern Hubraum. Im S 560 leistet er 469 PS, im s 63 AMG 612 PS. Leider schweigt sich Mercedes noch über den Serieneinsatz eines Partikelfilters aus, der seit mehr als zwei Jahren im S 500 getestet wird. Ab September 2018 haben die Hersteller keine Wahl: Dann sind die Grenzwerte der Abgasnorm Euro 6c so streng, dass kaum ein Benzindirekteinspritzer sie ohne Filter einhalten wird. Zumindest in der Preisklasse sollte die Marge es erlauben, Neuwagenkäufer in dieser Hinsicht mittelfristig zukunftssicher vom Hof fahren zu lassen.