Bauteil fehlt: Stillstand in BMW-Werken [Update]

Wegen eines fehlenden Bauteils muss die Produktion in mehreren Werken des Automobilherstellers BMW teilweise gestoppt werden. Betroffen seien neben dem wichtigen Werk Leipzig auch Teile der Produktion am südafrikanischen Standort Rosslyn und im chinesischen Werk Shenyang

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Bauteil fehlt: Stillstand in mehreren BMW-Werken
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  • dpa

Wegen eines fehlenden Bauteils muss die Produktion in mehreren Werken des Automobilherstellers BMW teilweise gestoppt werden. Betroffen seien neben dem wichtigen Werk Leipzig auch Teile der Produktion am südafrikanischen Standort Rosslyn und im chinesischen Werk Shenyang, berichtete ein BMW-Sprecher gestern Abend (27. Mai 17) der Deutschen Presse-Agentur in München.

Bei BMW folgt die Produktion dem Markt, im Bild ein Teil des Werks in Shenyang. Die Lieferkette allerdings bleibt teilweise international, weshalb auch hier auf ein Teil gewartet wird.

(Bild: BMW)

Im Werk Leipzig solle deshalb die Fertigung von zwei Fahrzeug-Modellen an diesem Montag stillstehen. „Wir haben Probleme mit der Logistik. Es fehlt ein Teil“, sagte der Sprecher. Zuvor hatte Focus Online darüber berichtet. Zu Produktionsunterbrechungen werde es am Montag auch in Rosslyn und Shenyang kommen, ergänzte der BMW-Sprecher. Hier gehe es um das gleiche Teil, das auch den Produktionsstopp in Leipzig verursache.

Wann das Problem behoben sein wird, konnte der Sprecher nicht sagen. „Wir fahren da auf Sicht. Ich kann nur von Tag zu Tag sprechen.“ Schon am vergangenen Dienstag und Mittwoch war es bei BMW in München zu einem eingeschränkten Betrieb gekommen, mehrere Schichten fielen aus.

Der Konzernsprecher äußerte sich zuversichtlich, dass von diesem Dienstag an wieder an allen Bändern gearbeitet werden könne. „Wir haben eine Task Force (Sondergruppe) gebildet, die versucht, den Engpass schnellstmöglich zu beheben“, hieß es. Nach Informationen von Focus Online soll die Versorgung bei einem Unternehmen aus Italien stocken, das BMW mit Lenkgetrieben beliefert.

Ungemach gibt es für die Münchner derzeit auch in den USA. Dort muss BMW mehr als 45.000 Autos reparieren, weil sich Türen während der Fahrt öffnen könnten. Der Rückruf bezieht sich auf ältere Fahrzeuge der 7er Reihe aus den Modelljahrgängen 2005 bis 2008, wie die US-Verkehrsaufsicht NHTSA am Freitag mitteilte. Nach Auskunft von BMW beschränkt sich das Problem auf Wagen in den Vereinigten Staaten.

[Update vom 29. Mai, 11h45]

Die Produktionsausfälle beim Autobauer BMW sind umfangreicher und werden wohl länger dauern als zunächst erwartet. Einkaufsvorstand Markus Duesmann sagte am Montag in München: „Unser Lieferant Bosch ist zurzeit nicht in der Lage, uns mit einer ausreichenden Zahl von Lenkgetrieben für die BMW 1er, 2er, 3er und 4er Reihe zu beliefern.“

In München, Leipzig und im Werk Tiexi im chinesischen Shenyang sei die Produktion deshalb stark eingeschränkt. In Rosslyn in Südafrika seien eigentlich für den Herbst geplante Wartungsarbeiten vorgezogen worden. „Wir gehen davon aus, dass Bosch als der verantwortliche Lieferant für den uns entstandenen Schaden einstehen wird“, sagte Duesmann. Der Zulieferer arbeite mit Hochdruck daran, die Versorgung mit den Teilen wieder in Gang zu bringen.

Wegen des Engpasses seien bislang mehrere tausend Fahrzeuge nicht wie geplant gebaut worden. Ein Großteil davon lasse sich jedoch nachholen, sagte ein BMW-Sprecher. Das Unternehmen hoffe noch, dass Kunden nicht länger auf bestellte Autos warten müssen. (fpi)