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Skoda Karoq mit Display als Kombiinstrument

Das SUV Karoq wird der erste Skoda, der ein Display anstelle eines Kombiinstruments bekommt. Dabei wagt sich Skoda etwas weiter vor als beispielsweise Volkswagen im VW Golf

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Skoda Karoq 9 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Skoda wird innerhalb des Volkswagen-Konzerns mitunter etwas stiefmütterlich behandelt, was dem Erfolg bisher nicht abträglich war. So sind für den größten Skoda derzeit weder LED-Scheinwerfer, Head-up-Display oder ein Display anstelle des klassischen Kombiinstrumentes zu haben, obwohl der aktuelle Superb erst seit zwei Jahren im Handel ist. Bei den noch jüngeren Modellen darf Skoda nun Schritt für Schritt nachrüsten, was andernorts im Konzern schon längere Zeit zu haben ist. Am weitesten geht man dabei im neuesten Modell, dem Skoda Karoq.

Kein Yeti-Ersatz

Das neue SUV ersetzt nicht, wie vielerorts zu lesen, den Yeti – der bekommt 2018 einen eigenen Nachfolger auf Polo-Basis. Der Karoq wird mit 4,38 m eine ganze Nummer größer und dementsprechend auch höher, sprich: teurer, positioniert. Skoda bietet zum Start im November nur zwei Ausstattungslinien und vier Motoren. Beides wird im kommenden Jahr noch erweitert werden, doch die insgesamt zehn möglichen Grund-Konfigurationen dürften die meisten Kundenwünsche vorerst abdecken.

Erstmal gibt es bei Skoda ein in gewissen Grenzen frei konfigurierbares Kombiinstrument. Angeboten wird es zunächst nur im Karoq, wobei momentan weder Preisliste noch Konfigurator verraten, was das Display kosten soll und welche Zwangskopplungen es möglicherweise gibt. Im VW Golf ist es beispielsweise nur zusammen mit bestimmten Infotainmentsystemen zu haben, was den auf den Blick nicht so hohen Preis etwas relativiert.

Rascher Fortschritt

Auffällig ist, wie schnell der momentane Fortschritt bei den möglichen Darstellungen ist. In den vergangenen Jahren beließen es viele Hersteller dabei, die Rundinstrumente auf einem Display zu zeigen, was einerseits schade ist, denn so bleiben die Freiheiten bei der Gestaltung ungenutzt. Zudem erschließt sich mir kein Vorteil, wenn auf ein Display auch nur das dargestellt wird, was in vielen Autos seit 40 Jahren mehr oder minder aufwendig zu sehen ist. Zumal einige dieser Displays bei direkter Sonneneinstrahlung schlecht abzulesen sind.

Skoda wagt sich jedenfalls wieder ein Schrittchen weiter als VW im Golf und lässt einige Optionen zu, in denen kein Rundinstrument mehr zu sehen ist. Da die Zahl der gleichzeitig eingeblendeten Informationen überschaubar bleibt und die Anzeigen recht groß sind, lassen sie sich schnell erfassen – gut so. Schon auf den ersten Bildern lässt sich allerdings erkennen, dass es noch etwas Spielraum für Verbesserungen gibt. In einer Konfiguration (Bild 5) überdeckt der rote Bereich des Drehzahlmessers ein Teil der Karte. Da in einem Diesel der Bereich oberhalb von 4500/min ohnehin nur selten aufgesucht wird, hätte Skoda diesen Platz auch für die Karte nutzen oder den Drehzahlmesser gleich anders skalieren können – hier ging Optik vor Nutzen, was bei Skoda selten ist.

In den kommenden Monaten wird diese Ausstattungsoption sicher auf weitere Modelle ausgeweitet werden. Am ehesten dürfte der Kodiaq davon profitieren, der Superb ganz sicher mit dem für 2018 anstehenden Facelift. Dann dürften auch Head-up-Displays angeboten werden, wenn Skoda mit hoher Wahrscheinlichkeit nur die einfache Version mit kleiner Scheibe zugestanden bekommt. Da die Abgrenzung innerhalb des Konzerns – gerade bezogen auf VW, Seat und Skoda – offenbar nicht ganz einfach ist, versucht der Konzern es eben auch über solche Kleinigkeiten. (mfz)