Apple plant autonomes Shuttle – für die eigenen Mitarbeiter

Vom "iCar" ist derzeit keine Rede mehr: Der iPhone-Konzern soll seine Ambitionen im Fahrzeugbau zurückgeschraubt haben, heißt es in einem Zeitungsbericht.

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Apple plant autonomes Shuttle – für die eigenen Mitarbeiter

Fertige autonome Busse stellt beispielsweise Local Motors her.

(Bild: Hersteller)

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Apple will auf seinem alten Campus in Cupertino künftig ein autonomes Shuttlesystem einsetzen, um Mitarbeiter von Gebäude zu Gebäude zu kutschieren. Das Projekt unter dem vorläufigen Namen "PAIL", was für "Palo Alto to Infinite Loop" steht, soll Menschen autonom einige Meilen zwischen Apple-Büros an der Firmenadresse am Infinite Loop und in der Stadt Palo Alto fahren. Zum Einsatz soll dabei kein eigenes "iCar" kommen, sondern vermutlich kommerzielle Fahrzeuge eines Autoherstellers. Die Software stammt jedoch von Apple, meldet die New York Times.

Dass Apple seine eigentlich großen Autopläne ("Project Titan") zurechtgestutzt hat, wird bereits seit dem vergangenen Jahr spekuliert. Der Zeitungsbericht zeigt nun, dass Apples Fahrzeugambitionen deutlich moderater ausfallen als zuvor gedacht: Statt an einem eigenen Auto, arbeitet der Konzern an Betriebssystemen für autonome Fahrzeuge. Einen solchen Fokus hatte Konzernchef Tim Cook so auch in einem Interview im Juni angedeutet.

Fünf mit Apples Autoprojekt vertraute Personen sagten der New York Times, dass es "Fehltritte" gewesen seien, die den iPhone-Konzern dazu bewegt hätten, sich von der Idee eines eigenen Autos zunächst zu verabschieden. Nun gehe es darum, Technik für ein Fahrzeug zu schaffen, dass ein anderes Unternehmen baue.

"Project Titan" sei 2014 gestartet und zunächst mit vielen Apple-Veteranen besetzt gewesen. Zudem habe Apple Mitarbeiter angestellt, die aus der Autoindustrie kamen und wussten, wie man Fahrzeuge baut. Dieser "Do-it-all"-Ansatz soll sogar dafür gesorgt haben, dass Apple an Autotüren arbeitete, die sich geräuschlos öffnen und schließen lassen. Auch neuartige Innenraumgestaltungen ohne Lenkrad und Gaspedal hätten auf dem Entwicklungsprogramm gestanden – ebenso wie Virtual- und Augmented-Reality-Systeme für Bildschirme am Armaturenbrett.

Auch die Entwicklung eines eigenen Laser-Sensors (Lidar) für die Umgebungserkennung sei gestartet worden. Ein Team innerhalb von Titan habe zudem an kugelförmigen Steuerrädern für das "iCar" gebastelt, die normale runde Lenkräder ersetzen sollten, weil sie eine bessere seitliche Steuerung erlaubten.

Mittlerweile konzentriert sich Apple laut dem Bericht aber auf eine Software – ein Autobetriebssystems namens carOS. Hier habe es lange Diskussionen gegeben, ob Apples hauseigene Programmiersprache Swift eingesetzt werden solle.

Das Projekt soll nun unter der Leitung des "Advanced Technologies"-Experten Bob Mansfield stehen, der den Bau eines echten Autos zunächst auf Eis gelegt hat. Dabei seien auch Hardware-Mitarbeiter entlassen worden. (bsc)