BMW integriert Amazons Sprachassistentin „Alexa“

BMW integriert die Sprachassistentin Alexa von Amazon ab Mitte 2018 in alle Autos des Konzerns. Über die Plattform sollen auch diverse Dienste von Drittanbietern etwa aus dem Gastgewerbe oder der Medienbranche eingebunden werde

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BMW Navigationssystem

(Bild: BMW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

Mit Alexa sollen sich zahlreiche neue Services in einem BMW nutzen lassen.

(Bild: BMW)

BMW integriert die Sprachassistentin Alexa von Amazon ab Mitte 2018 in alle Autos des Konzerns. Über die Plattform sollen auch diverse Dienste von Drittanbietern etwa aus dem Gastgewerbe oder der Medienbranche eingebunden werden. Ein Smartphone sei nicht nötig, der Datenaustausch erfolgt über die fest im Fahrzeug eingebaute SIM-Karte. Dieter May, Senior Vice President Digital Services und Business Modells bei BMW: „Sprachsteuerung hat bei der BMW Group schon vor Jahren Einzug gehalten. Nun erweitern wir dies um ein digitales Ökosystem, das dem Kunden ganz neue Möglichkeiten eröffnet.“

BMW- und Mini-Fahrer sollen sich unterwegs mit Dialogen in natürlicher Sprache beispielsweise über das aktuelle Kinoprogramm informieren, die beliebteste Playlist hören oder das Wetter am Zielort abfragen können. Natürlich hat Amazon die enge Einbindung des eigenen Angebots nicht vergessen: Via Alexa können dann auch vom Auto aus Bestellungen getätigt werden.

Ganz neu ist Alexa bei BMW übrigens nicht. Schon seit 2016 ist es möglich, Fahrzeuginformationen und Termine über Alexa abzufragen. Seitdem können BMW Connected Nutzer in USA, Deutschland und Großbritannien Alexa von zu Hause unter anderem fragen, wie der Lade- oder Füllstand des BMW ist oder auf Basis der BMW Connected Mobilitätsagenda die Abfrage von Terminen oder geplanten Strecken und Abfahrtzeiten machen.

Schöne neue Welt – in die hoffentlich keiner einbricht, denn die Vorstellung, dass die Kontodaten in Systemen hinterlegt ist, die nur sehr unregelmäßig aktualisiert werden, wird manch einen möglicherweise mit Unbehagen erfüllen. Zumal der Einbrecher nicht unbedingt eine Scheibe einwerfen muss, um an diese Daten zu kommen.

Die Vergangenheit hat zudem gezeigt, dass die Hersteller erst nachbessern, wenn der Druck von außen zu groß wird. Oft genug profitieren Autos, die älter als drei Jahre sind, nicht mehr von den Verbesserungen. Die Navigationssysteme von BMW sind dafür ein unschönes Beispiels: Jahrelang waren sie ebenso begehrte wie leichte Beute von Langfingern. Erst seit 2015 müssen die Geräte bei BMW nach einem Einbau angemeldet werden. Besitzern älterer Modelle bleibt nur, eine Alarmanlage nachzurüsten – und dann zu hoffen, dass sich für den Alarm auch jemand interessiert. (mfz)