Linientreu

Vorstellung: Audi A7

Audi macht mit dem zweiten A7 keinen Neuanfang im Design. Doch technisch tut sich mehr als optisch. Bis zu 39 Assistenten sollen dem Fahrer vieles abnehmen. Auf Innovationen im Antriebsbereich muss der Kunde aber noch warten

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Audi A7 11 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Es war in den 1980er-Jahren eine der am häufigsten zu sehenden Tuning-Maßnahmen an zeitgenössischen Audis: Mit Hilfe einer Blende zwischen den Rückleuchten wurde ein durchgehendes Leuchtenband suggeriert. Wie zuvor schon beim A8 liefert Audi diesen Schmuck nun auch beim A7 ab Werk. Abgesehen davon verraten die ersten Bilder vor allem eines: Der A7 orientiert sich stark am kürzlich vorgestellten A8. Einen kompletten Neuanfang im Design wagt Audi noch nicht.

Der erste Audi A7 hat, global betrachtet, die in ihn gesteckten Erwartungen durchaus erfüllt. Er war von Anfang an als Nischenmodell konzipiert und hat sich gemessen daran, zufriedenstellend verkauft. Dem neuen A7 dichtet die Kreativabteilung nun allerlei Sportlichkeit in der Gestaltung an. Mit etwas Abstand davon finden wir, dass er zumindest etwas eleganter geworden ist, wozu das flachere Heck maßgeblich beiträgt. Viel Blech über der Hinterachse tat einer gewissen Leichtigkeit selten gut. Auf mich wirkte der alte A7 in der Seitenansicht immer etwas klobig. Der Neue wirkt auf mich etwas weniger schwer, freilich ohne dabei grazil zu wirken. Aber das ist ein Attribut, was in fast allen Designabteilungen auf dem Index zu stehen scheint.

Mit einer Länge von 4,97 Metern bleibt er immerhin noch unter der Fünf-Meter-Marke. Wer sich mehr frischen Wind bei der Gestaltung eines neuen Audi wünscht, muss wohl noch etwas warten. „Unseren Modellen fehlte aus Sicht mancher Kunden die nötige Differenzierung“, sagt Chefdesigner Marc Lichte. Das soll sich zukünftig ändern. Die Modelle werden sich künftig wieder stärker voneinander unterscheiden, verspricht Audi.

Mit drei oder vier Bildschirmen

Das Interieur stammt nahezu eins zu eins vom A8. Künftig wird es also drei, optional sogar vier Bildschirme geben, mit denen sich der Besitzer beschäftigen darf. In funktionaler Hinsicht haben wir Zweifel, ob der Bildschirm zur Bedienung der Lüftungsanlage vor dem Wählhebel der Automatik tatsächlich ein Fortschritt ist. Schalter gibt es nur noch für Warnblinkanlage und Einparkhilfe; der Rest wird über berührungsempfindliche Flächen bedient.

Die drei Linien am Armaturenbrett vor dem Beifahrer wirken auf mich etwas unruhig. Davon abgesehen dürfte die Fülle an Möglichkeiten, den Innenraum mit verschiedenen Materialien und Farben zu verkleiden, wieder enorm sein. Für die Verkäufer sind das keine einfachen Zeiten, müssen sie allzu mutige Erstkäufer doch von Farbkombinationen abhalten, die sie nach dem Ablauf des Leasingvertrags auf dem Gebrauchtwagenmarkt nur schwer wieder loswerden.

Technisch bleibt der zweite A7 frei von Überraschungen. Er übernimmt alles, was es auch im neuen A8 gibt. Genaue technische Daten liegen noch nicht vor, wir gehen aber davon aus, dass das Fließheck auch leichter wird als sein Vorgänger. Aufgerüstet hat Audi vor allem das Angebot an Assistenten. Wer mag und bereit ist, kräftig zu investieren, kann sich von bis zu 39 Assistenten verschiedene Aufgaben abnehmen lassen. Sie sind in drei Pakete aufgeteilt vom autonomen Parken, über ein Citysystem bis zum Tourenassistent.