Teurer Spaß

Im Test: Ford Fiesta EcoBoost 1.0 Titanium

Das B-Segment ist hart umkämpft. Die jüngsten Neuvorstellungen sind rundum gute Autos und eigentlich gar keine Kleinwagen mehr. Kann der Fiesta mit 125-PS-Dreizylinder da mithalten?

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Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Titanium 20 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Christian Lorenz
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Dieses Schwimmbad-Türkis! Man kann sich ja an alles gewöhnen. Der Ford Fiesta gibt auf dem Redaktionsparkplatz in „Lagun Blau Metallic“ jedenfalls einen originellen Farbtupfer ab. Aber dass sie den Farbton bis in die Instrumentenbeleuchtung durchziehen, find ich dann doch übertrieben. Halt: Die Nachtansicht des Cockpits taucht sich bei Ford ja immer in dieses Türkis. Ich glaube nicht, dass man seine Kunden auf so unnötige Weise prüfen sollte.

Gut ablesbare Instrumente

Die Design-Sprache des Cockpits war ja bei Ford schon in den letzten Jahren, positiv ausgedrückt, eine ambitionierte Kampfansage gegen den Mainstream. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, die Bedienbarkeit steht jedoch im Vordergrund. Beim Fiesta fallen zunächst die gut ablesbaren Instrumente und der direkt im Fahrerblickfeld angebrachte große Navi-Infotainment-Touchscreen auf. Kollege Martin empfindet letzteren zwar als „Fremdkörper“ in der Cockpitlandschaft. Ford reiht sich in den Trend ein, die Bildschirme tabloid-artig hinzuklatschen – aber wie gesagt, Geschmackssache.

Die Sitze und der Karneval

Ein objektives Ärgernis sind dahingegen die Sitze. Aus der Tiefe ihrer Weichheit drückt es unangenehm im unteren Lehnenbereich. Zu wenig Seitenhalt wird geboten. Und der Verstellmechanismus der Lehnenneigung hätte so nie abgenommen werden dürfen. Zumindest ich erreiche das Drehrad nicht, ohne mir an der zu nahen B-Säule die Hand aufzuscheuern. Drehen ist wegen des unmenschlichen Winkels und einer starken Schwergängigkeit nahezu unmöglich. Das muss in Köln während des Karnevals an der Qualitätssicherung vorbeigerutscht sein. Bei der Durchsicht der Preisliste trau ich dann meinen Augen nicht. Es handelt sich bei diesen Sesseln um Sportsitze, die erst ab der Ausstattungslinie Titanium verbaut sind. Das heißt also im Umkehrschluss, dass die Standardsitze nicht besser sind.