Der "Backup-Fahrer" von Phantom Auto: Autonome Autos aus der Ferne hilfsweise steuern

Das kalifornische Start-up nutzt Network Bonding, um Hunderte Kilometer entfernte Autos fernzusteuern.

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Ghost Auto fährt Roboterfahrzeuge aus der Ferne

(Bild: Phantom Auto)

Lesezeit: 2 Min.

Autonomes Fahren klappt bislang noch nicht immer perfekt. Eine US-Neugründung will nun einen Ausweg gefunden haben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Backup-Fahrer für autonome Autos").

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Phantom Auto will den viel gehypten Sektor voranbringen, indem es sich mit in einer Zentrale sitzenden menschlichen Fahrern um sogenannte Edge Cases kümmert – also eigentlich selten vorkommende Situationen, mit denen autonome Fahrzeuge bislang nur schwer umgehen können, sei es sehr schlechtes Wetter oder die Einordnung noch unbekannter Objekte. Phantom Auto ist nicht allein mit seiner Idee – auch der japanische Konzern Nissan bastelt an einer "Teleoperation" für seine Autos.

Das Start-up beschäftigt "Fernfahrer", die speziell für ihren Einsatz trainiert wurden. Sie sollen jeweils nur kurze Distanzen übernehmen, etwa Hundert Meter, um um ein Hindernis herumzukurven. Danach übernimmt wieder der Computer. Schneller als 40 km/h dürfen sie dabei derzeit nicht fahren – möglicherweise auch aus versicherungstechnischen Gründen.

Shai Magzimof, der Chef und Mitbegründer von Phantom Auto, sagt, dass die Technik der Firma funktioniert, indem sie verschiedene Mobilfunknetze über ein sogenanntes Bonding nutzt. Dabei werden in den USA die Anbieter AT&T, Verizon und T-Mobile kombiniert, um eine schnelle, verlässliche Verbindung zu schaffen, die es einem Operateur erlaubt, ein Auto aus einer Entfernung von vielen Hundert Kilometern in Echtzeit zu übernehmen. Ganz perfekt läuft das in der Praxis noch nicht. Bei der Vorführung eines Prototypen für Technology Review fuhr der "Phantomfahrer" das Fahrzeug nicht bis an die Bordsteinkante und der Fahrer vor Ort musste eingreifen.

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(bsc)