Test: Honda CR-V 1.6 i-DTEC
In einigen Ländern gibt es schon einen neuen Honda CR-V, bei in Europa erst im Herbst 2018. Lohnt der Kauf des Auslaufmodells oder sollte man besser auf den Nachfolger warten? Der noch aktuelle Honda CR-V mit dem 160-PS-Diesel im Test
In einigen Teilen der Welt ist der nächste Honda CR-V schon im Handel, in Europa wird es erst im Herbst 2018 soweit sein. Wir haben uns das Auslaufmodell mit dem 160-PS-Diesel für einen Test eingeladen, denn einerseits darf dieses als ausgereift gelten, andererseits dürfte es in den kommenden Monaten interessante Angebote geben. Lukrativ ist dieses Modell also unter Umständen für jene Klientel, die nicht immer die neueste Ausgabe haben muss. Die Rechnung geht freudvoll freilich nur dann auf, wenn das noch aktuelle Modell bei allen relevanten Themen noch halbwegs mithalten kann. Im Falle des Honda empfiehlt sich zusätzlich, über das aktuelle Modell intensiv nachzudenken, wenn man einen Diesel haben möchte.
Kein Anschluss
Es ist ein regelmäßig wiederkehrendes Ritual mit jedem Testwagen am ersten Abend: Bevor es auf den abendlichen Heimweg geht, verbinde ich mein Handy mit dem neuen Testobjekt. Vor vielen Jahren war das eine Prozedur, die in einigen Autos schon mal länger dauern konnte - vorbei. Inzwischen klappt das eigentlich überall ohne Hürden. Im Honda zweifelte ich allerdings heftig an mir selbst. Nun gut, es war vielleicht etwas zu schlicht gedacht, dass sich hinter dem Button “neues Telefon verbinden” die Funktion versteckt, mit der man ein dem Auto bisher unbekanntes Telefon verbinden kann. Mein betagtes S5 Mini ließ sich nicht koppeln. Mit etwas Anlauf fand ich die Lösung: Die vorherigen Testfahrer hatten ihre Telefone nicht gelöscht. Der Honda hat aber nur eine gewisse Zahl an gekoppelten Handys, die er zulässt. Ein kurzer Hinweis darauf wäre unheimlich nett gewesen und hätte den CR-V sicher kaum teurer gemacht.
Test: Honda CR-V 1.6 i-DTEC (24 Bilder)

(Bild: Florian Pillau)
Hakelig
Der gesamten Multimedia-Einheit ist anzumerken, dass sie nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Das Navi kommt von Garmin, aber die gesamte Verknüpfung zwischen Navi, Audio und Bordcomputer wirkt etwas hakelig. Zu diesem Eindruck trägt auch das kleine Zusatzdisplay oben auf dem Cockpit bei. Fast alles, was sich dort einblenden lässt, kann auch auf dem großen Bildschirm angezeigt werden. Im alten Civic ist das ähnlich gelöst, im Nachfolger des CR-V wird es sicher auch anders sein. Ohne Anleitung habe ich es auch nicht hinbekommen, mir eine Übersicht der DAB-Radiosender anzeigen zu lassen. Kurz und gut: Hier zeigt Honda in neueren Modellen, wie es besser geht. Zumal der Touchscreen bei den Themen Reaktion und Ablesbarkeit bei Sonneneinstrahlung vorn mit dabei ist. Wenn wir uns noch etwas wünschen dürfen: Bitte führt wieder einen Drehregler für die Lautstärke ein.
Abgesehen davon ist Funktionalität aber gut gelöst. Die Assistenten sind links knapp oberhalb des linken Knies ein- und auszuschalten, was nicht weiter tragisch ist. Erstens wird die kaum jemand täglich daran rumfummeln wollen, zweitens sind es auch nicht allzu viele. Etwas kurios: Auch die Scheinwerferwaschanlage wird dort aktiviert. Das Licht selber ist eher fahl.
Der Testwagen war im Januar bei uns - ein idealer Monat für das große Glasdach. Denn erstens ist in der dunklen Jahreszeit jegliches Licht besonders willkommen, zweitens fällt dann nicht ganz so gravierend ins Gewicht, dass es sich nicht öffnen lässt. Auch das löst Honda in den neueren Modellen Civic und HR-V besser. Absolut positiv ist aber, dass das Glasdach im CR-V soweit vorn beginnt, dass man auch auf den Vordersitzen etwas davon hat - anders also als beispielsweise im Volvo V90 oder Jaguar XF Sportbrake.