Abgas-Skandal: Razzia in Audi-Werken

Erneut haben sich im Zuge der Abgas-Affäre um die VW-Tochter Audi Staatsanwälte in Bewegung gesetzt.

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Abgas-Skandal: Razzia in Audi-Werken

Audi-Forum in Ingolstadt: Hier rücken keine Staatsanwälte heran, sondern einfache Besucher.

(Bild: Audi)

Lesezeit: 1 Min.

Im Zuge der Abgas-Affäre lässt die Staatsanwaltschaft München II seit dem Morgen die Zentrale der VW-Tochter Audi in Ingolstadt und das Werk in Neckarsulm durchsuchen.

18 Staatsanwälte und Beamte der Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg seien dabei im Einsatz, geht aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hervor. Neben einer Privatwohnung in Baden-Württemberg würden Büro- und Geschäftsräume der Audi AG durchsucht. Dabei gehe es auch um den Einsatz von technischen Vorrichtungen zur Manipulation von Abgaswerten in V6-3-Liter-Dieselmotoren, die für den europäischen Absatzmarkt bestimmt waren.

Im Zusammenhang mit Audi-Dieselmotoren auf dem US-amerikanischen Kraftfahrzeugmarkt werden nunmehr 14 Personen beschuldigt. Darunter seien keine aktuellen oder ehemaligen Vorstandsmitglieder des Unternehmens.

In dem Ermittlungsverfahren geht es um Betrug sowie strafbare Werbung. Dabei geht es um Dieselmotoren in mindestens rund 210.000 Fahrzeugen, die seit 2009 auf dem europäischen und dem US-amerikanischen Markt ausgeliefert wurden.

Im März 2017 war bereits die Audi-Zentrale in Ingolstadt und ein Standort in Wolfsburg durchsucht worden. Vor etwa einer Woche wurden Wohnungen von Audi-Technikern durchsucht.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(anw)