Kurzarbeit

Vorstellung: Skoda Fabia Facelift

Viel ist es nicht, was Skoda dem erfolgreichen Fabia im Kampf um Marktanteile neu mit auf den Weg gibt. Etwas Retusche hier und da, LED-Scheinwerfer und Onlinefunktionen müssen im Kern genügen, um den Kleinwagen fit zu halten

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Skoda Fabia 10 Bilder

(Bild: Skoda)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz

Der Fabia dürfte schwere Zeiten vor sich haben, was nicht nur mit der internen Konkurrenz zusammenhängt. VW und Seat haben mit den gerade neu vorgestellten Ausgaben von Polo und Ibiza ziemlich gute Autos im Angebot, dazu kommen wichtige Konkurrenten wie Ford Fiesta, Renault Clio oder Opel Corsa, die frisch auf dem Markt oder kurz vor einem Modellwechsel stehen. Skoda will mit einer überarbeiteten Fassung des Fabia gegenhalten. Doch große Veränderungen bleiben aus.

Vorn sind alt und neu noch recht einfach auseinanderzuhalten. Etwas schmalere Scheinwerfer, eine neue Form des Stoßfängers und kleinere Nebelscheinwerfer gehören zu den Veränderungen. Hinten gibt es nun Leuchten im Stoßfänger, der insgesamt etwas faltiger wurde. Die Limousine kann ab Werk nun auch mit 18-Zoll-Felgen bestellt werden – eine Option, die bisher vermutlich nicht viele vermisst haben.

Im Netz

Auch im Innenraum sind die Veränderungen eher knapp gehalten. Ein neues Kombiinstrument, andere Dekorleisten und zweifarbige Sitzbezüge müssen reichen. Aufgewertet wurde das einfache Radio „Swing“, das nun über ein 6,5-Zoll-Display bedient wird. Mit ihm können auch die Onlinefunktionen von Skoda Connect genutzt werden. Viel wichtiger erscheint uns aber, dass das einzige Navigationssystem im Fabia nun endlich auch Verkehrsdaten aus dem Netz zieht. Eigentlich sollte das, auch vor dem Hintergrund der zum Teil noch immer heftigen Aufpreise, im Jahr 2018 eine Selbstverständlichkeit sein, doch dem ist nicht so.

Neu im Fabia sind drei Assistenten: ein Warner vor Fahrzeugen im toten Winkel, eine Überwachung des Verkehrs beim Zurücksetzen und ein Fernlichtassistent. Erstmals gibt es im Fabia auch LED-Scheinwerfer, wenn auch ohne die aufwendige Matrix-Technik – die zu erwartenden Stückzahlen wären in dieser Klasse einfach zu gering.

Keine neuen Motoren

Bei den Motoren bleibt es bei den vier Einliter-Dreizylindern. Die beiden Saugmotoren mit 60 und 75 PS spritzen ins Saugrohr ein und müssen sich somit nicht den ab September 2018 geltenden, neuen Grenzwerten der Abgasnorm Euro 6c hinsichtlich der Partikelanzahl unterwerfen. Die neuen Grenzwerte gelten exklusiv für Direkteinspritzer, auch, wenn sie von einigen Saugrohreinspritzern überschritten würden. Die beiden aufgeladenen Direkteinspritzer (95 und 110 PS) bekommen im Zusammenhang mit dieser Überarbeitung einen Partikelfilter. Skoda geht damit nicht etwa vorbildlich Monate vor der Pflicht in Serie – der überarbeitete Fabia kommt erst in der zweiten Jahreshälfte 2018 auf den Markt.

Das Ende der Dieselmotoren im Fabia ist schon länger bekannt. Sehr schade ist eigentlich auch die Entscheidung, nur den stärksten Benziner alternativ auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe anzubieten. Uns erschien der 95-PS-Motor im vergleichbaren Seat Ibiza mehr als ausreichend kräftig.

Sondermodelle

Noch nicht geäußert hat sich Skoda zu möglicherweise veränderten Preisen, was rund ein halbes Jahr vor dem Verkaufsstart auch nicht weiter verwunderlich ist. Wir vermuten, dass sich nicht viel ändern wird. Das karge Basismodell ist derzeit offiziell ab 12.230 Euro zu haben. Das zahlt vermutlich niemand: Im Netz sind Modelle mit Klimaanlage schon für rund 9000 Euro zu haben. Wie bisher auch ist außerdem damit zu rechnen, dass es für die retuschierte Version bald Sondermodelle geben wird. Skoda muss schließlich irgendwie auf die beinharte Konkurrenz reagieren. Und das funktioniert in dieser Klasse über den Preis sicher ganz gut, zumal der Fabia insgesamt zwar nicht mehr der Jüngste sein mag, für sich betrachtet aber kein schlechtes Angebot. Zumal Skoda etwas anbietet, was nahezu keiner mehr tut: Einen wirklich geräumigen Kleinwagen-Kombi. Vergleichbares hat nur Renault noch im Angebot, wobei wir damit rechnen, dass das mit dem anstehenden Modellwechsel des Clios vorbei sein wird. (mfz)