Eine Linie

Vorstellung: Volvo V60

Kurz vor dem Genfer Autosalon zeigt Volvo erste Bilder des zweiten V60. Der wird deutlich größer als sein Vorgänger und auch teurer. Bei der Gestaltung gibt es kaum neue Akzente: Der Kombi ist ganz im Stil der restlichen Modelle geformt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Volvo V60 2018 18 Bilder

(Bild: Volvo)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Vor etlichen Jahren stand bei uns der Kauf eines neuen Autos an. Wie in so vielen Haushalten ist auch in meinem die Leidenschaft für dieses Thema recht unterschiedlich ausgeprägt, wobei die Bandbreite zwischen „du machst das schon. Aber gib nicht so viel aus“ und recht genauen Vorstellungen schwankt. Auf meiner Liste stand der damals recht neue Volvo V60 weit oben, Kinder waren in noch unbekannter Ferne. Wir kamen nicht zusammen, obwohl mir die Marke an sich so sympathisch ist, dass ich ihr sogar den Frontantrieb verziehen hätte. Nun zeigt Volvo kurz vor der Messe in Genf erste Bilder des zweiten V60. Zeit für eine zweite Chance?

Einheitliche Gestaltung

Formal auf jeden Fall, wobei es Volvo da bei mir einfach hat: Mir gefällt die aktuelle Gestaltung innen wie außen sehr gut. Ganz ohne Gefahr ist der formale Einheitsbrei allerdings nicht. Wer sich damit nicht anfreunden mag, hat bei Volvo inzwischen keine Alternative. Innen wie außen gleicht sich die aktuelle Modellpalette derzeit wie bei kaum einem anderen Hersteller. Unterschiede gibt es nur im Detail, so zum Beispiel beim Tagfahrlicht.

Das gilt auch für den Innenraum: Ob XC90, V90, XC60, XC40 oder nun der neue V60: Es gibt winzige Unterschiede im Detail, doch die grundsätzliche Linie ist identisch. Materialien und Verarbeitung der Armaturenbretter waren in den Testwagen, die wir in der Redaktion hatten, erstklassig. Vermutlich wird es im V60 ähnlich gut sein. Allerdings übernimmt der V60 auch zwei funktionale Nachteile, denn weder das kaum veränderbare Display anstelle eines klassischen Kombiinstrumentes noch das Infotainmentsystem konnten uns dort restlos überzeugen. Letzteres wird zwar auf einem großen Bildschirm dargestellt, doch die Bedienflächen fanden wir zu klein.

Kofferraum statt Ablage

Wir kamen damals vor allem nicht zusammen, weil mir nicht einleuchten wollte, warum ich mir einen mehr als 4,6 Meter langen Kombi zulegen sollte, der hinten nur ein, geringfügig überspitzt, kleines Ablagefach zu bieten hatte. Mit 430 Liter unterbot der erste V60 trotz Frontantrieb sogar noch den damaligen, kürzeren BMW 3er Touring, der durch sein Antriebskonzept zusätzlich im Nachteil war. Der zweite Volvo ist mit 4,76 Metern deutlich länger, wovon auf den ersten Blick vor allem der Kofferraum profitiert – es gibt jetzt nämlich einen, der einem Kombi dieser Größe ansatzweise würdig ist. Mit 526 Litern übertrifft der neue V60 das selbsternannte Nobeltrio aus Deutschland zumindest ein wenig. Wer nicht gerade in der Phase der Kleinkinderwagen-Transporte steckt, wird mit etwas Geschick beim Packen wohl meistens zurechtkommen. Manch einer wird die knapperen Platzverhältnisse als Preis dafür ansehen, eben keinen VW Passat fahren zu müssen.

Drei Verbrenner zum Start

Zum Verkaufsstart im Sommer wird es drei Vierzylinder geben: Einen Benziner mit 310 PS und zwei Diesel mit 150 und 180 PS. Im Benziner sind Allradantrieb und Achtgang-Automatik alternativlos. Die beiden Selbstzünder gibt zumindest vorerst nur mit Frontantrieb, der Kunde kann aber zwischen einem Sechsgang-Schaltgetriebe und der Achtgangautomatik wählen. Der 190-PS-Diesel hat uns schon im XC60 und im V90 mit guten Fahrleistungen überzeugt, im leichteren V60 dürfte er es noch leichter haben. An der Spitze stehen wie bei allen neueren Volvo-Modellen ein Plug-in-Hybridmodell. Im Volvo V60 T8 Hybrid stehen 390 PS bereit, im T6 Hybrid 340 PS. Beiden sollen noch in diesem Jahr das V60-Programm erweitern, auch mit dem neuen 156-PS-Dreizylinder-Benziner rechnen wir noch 2018.