Elektroautos: Deutsche Automobilindustrie sieht sich gut aufgestellt

In Genf öffnet diese Woche der Autosalon. Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, sieht seine Branche für die Zukunft gewappnet.

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Elektroautos: Deutsche Automobindustrie sieht sich gut aufgestellt

Elektroautos deutscher Hersteller.

(Bild: VDA)

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40 Milliarden Euro will die deutsche Automobilindustrie in den kommenden drei Jahren in Elektromobilität investieren. Diese Zahl hat nun Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) hervorgehoben. Angesichts des am 8. März beginnenden Genfer Autosalons meinte er: "Unsere Position in diesem Bereich wird immer stärker."

Bis zum Jahr 2020 werde sich die Zahl der Elektromodelle auf über 100 verdreifachen, sagte Mattes weiter. Die deutschen Hersteller hätten ihren Marktanteil an Neuzulassungen von Elektro-Pkw in Westeuropa 2017 gegenüber dem Vorjahr von 50 auf 53 Prozent gesteigert, in Deutschland von 59 auf 66 Prozent. In Norwegen mit seinem besonders hohen Anteil an Elektroautos hätten deutsche Hersteller einen Marktanteil von 54 Prozent.

"Die deutsche Automobilindustrie steht für 35 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der deutschen Industrie. Gut 40 Milliarden Euro investieren deutsche Hersteller und Zulieferer pro Jahr in Forschung und Entwicklung", betonte Mattes. "In den kommenden drei bis vier Jahren investieren unsere Unternehmen 16 Milliarden bis 18 Milliarden Euro in das vernetzte und automatisierte Fahren."

Zur Debatte über den Diesel sagte Mattes, Hardware-Nachrüstungen hätten zwei entscheidende Nachteile: Erstens dauere die Umsetzung mindestens zwei bis drei Jahre und bringe daher kurzfristig keine Verbesserung der Luftqualität in Städten. Zweitens sei jede Hardware-Nachrüstung mit höherem Verbrauch und damit höheren CO2-Emissionen verbunden. "Software-Updates hingegen wirken rasch und der Verbrauch bleibt gleich."

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Das Bundesverwaltungsgericht hat sich nach Mattes' Meinung in seinem Urteil vergangene Woche gegen generelle Fahrverbote ausgesprochen: "Leipzig hat klar gesagt, dass mögliche Fahrverbote verhältnismäßig sein müssen und nur als letztes Mittel in Frage kommen können. Zudem hat die Politik betont, dass sie alles unternehmen wolle, um Fahrverbote zu vermeiden." Das sei der richtige Ansatz, auch hinsichtlich der Autofahrer, die durch die Fahrverbotsdebatte verunsichert seien. Der moderne Diesel werde auch weiterhin benötigt, um die anspruchsvollen CO2-Ziele zu erreichen, beteuerte Mattes.

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(anw)