Studenten protestieren gegen iPhone-Sucht

Die Gruppierung "Stanford Students Against Addictive Devices" ist am Wochenende vor einen Apple-Laden gezogen, um zu demonstrieren. iPhones seien das "Einfallstor für süchtigmachende Dienste", hieß es auf Plakaten.

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Studenten protestieren gegen iPhone-Sucht

Auszug aus einem Pamphlet der "Stanford Students Against Addictive Devices".

(Bild: Screenshot captive.ml)

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Macht das iPhone junge Menschen zu Online-abhängigen Smartphone-Zombies? Eine Apple-Aktionärsgruppe hatte dies bereits kritisiert und von Apple bessere Schutzmaßnahmen gefordert – und selbst Konzernchef Tim Cook will nicht, dass sein Neffe soziale Netzwerke nutzt.

Nun geht auch eine Gruppe von Hauptbetroffenen – Studentinnen und Studenten – gegen das "Suchtmittel iPhone" vor. Die Organisation Stanford Students Against Addictive Devices (SSAAD) zog am Wochenende vor einen Apple-Laden in Palo Alto mitten im Silicon Valley und demonstrierte mit Plakaten und Sprechchören gegen Handys des Konzerns, die das "Einfallstor für süchtigmachende Dienste" seien.

69 Prozent der Erwachsenen schauten stündlich auf ihr iPhone, hieß es in einem bei der Demo verteilten Pamphlet. 50 Prozent der Teenager fühlten sich "abhängig" von ihrem Apple-Smartphone. Diese "Sucht" habe "Konsequenzen" wie Stress, Beziehungsprobleme und geringere Produktivität. Apple sei dafür verantwortlich, da das iPhone Dienste wie Facebook & Co. ermöglicht. Apple sei in einer "einzigartigen Position", die Geräteabhängigkeit zu zügeln. "Obwohl Apples Geschäftsmodell nicht auf der Gerätesucht basiert, nutzen sie nicht Methoden nach dem gesunden Menschenverstand, diese anzugehen."

Die SSAAD fordert unter anderem eine App, mit der User ihre eigenen Nutzungsmuster transparent dargestellt bekommen – etwa wie oft und wie lange Facebook, Snapchat, Instagram oder Reddit verwendet werden. Zudem müssten bessere Kontrollmöglichkeiten für Benachrichtigungen her und ein Modus, der Ablenkungen reduziert – eine Art Flugzeugmodus, bei dem nur Anrufe, SMS und Fotos durchkämen.

Die Studentinnen und Studenten forderten die Nutzer dazu auf, Apple selbst zu kontaktieren oder Mitarbeitern in den Ladengeschäften solche Vorschläge zu unterbreiten. Zudem könnten sie ihr iPhone selbst weniger süchtigmachend verwenden – etwa durch die Überwachung des eigenen Nutzungsverhaltens, das Abstellen von Benachrichtigungen oder das Andrehen des Graustufenmodus, der das Gerät für das Gehirn "weniger interessant" machen soll. (bsc)