Zwanzig unkomplizierte Gebraucht-Motorräder

Wer gern Motorrad fährt, ohne viel Geld auszugeben, muss sich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Ein alltagstaugliches Gebrauchtkrad mit unproblematischem Fahrverhalten, einwandfreiem Service-Heft und akzeptabler Laufleistung ist für 3000 Euro durchaus zu haben. 20 Empfehlungen

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Gebraucht-Motorrad
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ingo Gach

Seien wir ehrlich: Motorradfahren ist ein teures Hobby. Dazu bedarf es heutzutage eines gut gefüllten Bankkontos. Kein Wunder, dass die Motorradindustrie jammert, der Käufer-Nachwuchs würde ausbleiben. Mit welchen Kosten muss man aber als Einsteiger ohne großes Budget wirklich rechnen?

Realistisch sollten rund 5000 Euro vorhanden sein, denn es gibt ein paar Fixkosten: Für den Motorradführerschein, egal ob A2 (bis 48 PS) oder der offene A, müssen heutzutage mindestens 1400 Euro berappt werden. Die notwendige Fahrerausstattung – Helm, Protektoren-Jacke und -Hose, Stiefel und Handschuhe – schlägt mit etwa 600 Euro zu Buche, vorausgesetzt, man findet ein paar günstige Angebote bei den bekannten Zubehörketten oder greift auf Second-Hand-Kleidung zurück. Macht also rund 2000 Euro, bis man überhaupt fahren darf. Die Preise für neue Motorräder über 125 cm3 starten in Deutschland aber erst bei 5000 Euro.

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GroĂźes Angebot: BMW F 650 GS (652 cm3, 50 PS, ab Bj. 2000)

Die F 650 GS war über viele Jahre das Einsteigerbike von BMW und erfreute sich eines riesigen Fankreises. Das lag vor allem an ihrem absolut unproblematischen Fahrverhalten, dem günstigen Preis und ihrer hohen Zuverlässigkeit. Der Einzylinder liefert immerhin 50 PS, was eigentlich für alle Gelegenheiten reicht, egal ob auf dem Weg zur Arbeit oder auf Fernreise. Mit 780 mm Sitzhöhe ist sie für eine Enduro sehr niedrig und wiegt nur 193 kg bei vollem 17-Liter-Tank. Die Dakar-Version hat eine etwas höhere Scheibe, ein 21-Zoll-Vorderrad, längere Federwege und 870 mm Sitzhöhe. Ab 2004 spendierte BMW der F 650 GS eine Doppelzündung und eine neue Motorsteuerung, was den Verbrauch senkte und entsprechend die Reichweite erhöhte. Heute ist das Gebrauchtmarktangebot groß und in gepflegten Zustand dürfte eine F 650 GS immer noch für lange Freude sorgen.

Wer sich dennoch gerne auf dem Motorrad den Wind um die Nase wehen lassen möchte, ohne sich in Schulden zu stürzen, muss sich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Denn ein braves, alltagstaugliches Gebrauchtmotorrad mit unproblematischem Fahrverhalten, einwandfreiem Service-Heft und akzeptabler Laufleistung ist für 3000 Euro durchaus zu haben, bei gewissen Modellen sogar für noch weniger. Viel billiger sollte es allerdings auch nicht sein, denn dann hapert es oft an der Zuverlässigkeit und die Reparaturkosten, um das Billig-Bike am Leben zu erhalten, können einem rasch das Konto leeren.

Wer sich mit Motorrädern nicht auskennt, sollte unbedingt bei der Besichtigung der gebrauchten Maschine jemanden dabei haben, der Ahnung hat. Die Beauftragung eines professionellen Gutachters eigener Wahl kann sich rechnen, Automobil- und Motorradclubs bieten Begutachtungen von Gebrauchtfahrzeugen als Service an. Das Wartungsheft sollte lückenlos und die Hauptuntersuchung nicht fällig sein, besser noch, ganz frisch sein. Wenn auf der Probefahrt etwas Ungewöhnliches auffällt: Finger weg! Sonst kann das vermeintliche Schnäppchen ganz schnell zum Fiasko werden. Ach ja, etwas Kleingeld sollte für die laufenden Kosten wie Versicherung, Steuer und Benzin auch noch aufgespart werden.

Als Hilfestellung haben wir hier eine Liste von 20 Motorrädern aufgeführt, die in gutem Zustand mit entsprechender Laufleistung um die 3000 Euro liegen. Wir haben versucht, uns auf Modelle zu konzentrieren, die als einigermaßen zuverlässig gelten, auch Einsteiger nicht überfordern und noch nicht im biblischen Alter sind. Natürlich könnte man die Liste noch erweitern, wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (fpi)