Gib Acht

Kurztest: Ford S-Max 2.0 TDCi

Ford leistet sich noch ein vergleichsweise breites Angebot an Vans verschiedener Größen. Am erfolgreichsten war die Marke im vergangenen Jahr in diesem Segment mit dem S-Max, der nun eine neue Automatik bekam. Wie harmoniert die mit dem 180-PS-Diesel?

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Ford S-Max 9 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Der Markt hat sich entschieden, und zwar überdeutlich. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande rund 820.000 SUVs und Geländewagen neu zugelassen. Neben dieser Zahl wirken die knapp 250.000 Kompakt- und Großraumvans geradezu spärlich. Waren vor rund 20 Jahren Vans die Trendsetter, sind es heute Autos, die eine gewisse Tauglichkeit für das Befahren schlechter Wege suggerieren. Vans mögen nicht dem aktuellen Zeitgeschmack entsprechen, sie sind deshalb aber keineswegs eine schlechte Wahl. Ford gehört zu den wenigen Herstellern, die sich noch ein vergleichsweise breites Van-Angebot leisten. Am erfolgreichsten war Ford dabei im vergangenen Jahr mit dem S-Max. Vor dem bevorstehenden Facelift bekam dieser nun eine neue Automatik. Ein Kurztest.

Hoher Praxisnutzen

Ende 2014 wurde der aktuelle S-Max vorgestellt, und er ist noch immer gefragt. Mehr als doppelt so oft wie der pragmatischere Galaxy wurde er 2017 verkauft. Da mag der Trick, ihn als sportlich zu vermarkten, eine Rolle gespielt haben. Als wir ihn im Sommer 2016 in der Redaktion hatten, gefiel uns trotzdem eher sein hoher Praxisnutzen. Keine andere gängige Bauform nutzt die Verkehrsfläche so geschickt aus wie ein Van. Auf seinen 4,8 Metern Außenlänge bringt auch dieser Van ein viel besseres Platzangebot mit als jeder vergleichbar lange Kombi. Das gilt sowohl für den Gepäckraum wie auch für das Platzangebot vorn. Dazu kommt eine insgesamt recht ordentliche Verarbeitung, eine geringes Geräuschniveau und ein gut abgestimmtes Fahrwerk. Der aktuelle S-Max bringt also Talente mit, die ihn im Alltag und auf Reisen zu einem angenehmen Begleiter machen.

Leichtfüßiger

Nicht restlos überzeugt waren wir damals von der Kombination aus dem 180-PS-Diesel, Allradantrieb und dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe von Getrag. Trotz potenziell mehr als ausreichend viel Leistung erschien uns der Antriebsstrang etwas zäh. Der aktuelle Testwagen hatte eine neue Achtgang-Wandlerautomatik, die technisch der Zehngang-Automatik im Ford Mustang ähnelt. Das neue Getriebe ist kompakt, wiegt ein Kilogramm weniger als das bisherige, hat eine optimierte Steuerungssoftware und einen deutlich verbesserten Drehmomentwandler. Noch in diesem Jahr wird sie in Galaxy, Mondeo und den neuen Focus einziehen. Eine gute Entscheidung, denn das neue Getriebe macht seinen Job sehr ordentlich. Die feinere Stufung verkleinert die Drehzahlsprünge beim Gangwechsel. Da sie sehr treffsicher den richtigen Gang findet, wirkt der schwere Van so etwas leichtfüßiger als mit dem alten Doppelkupplungsgetriebe.

Ein Gimmick hat den Weg vom Mustang in den S-Max gefunden: Wenn nötig, überspringt die Automatik bei Bedarf ein paar Gänge, was das Fahrerlebnis ebenfalls harmonischer macht. Vom dritten in den fünften Gang, wenn es steil bergab geht, ist also durchaus üblich und lässt das Geräuschniveau im Innenraum weiter sinken. Vier Fahrmodi stehen beim neuen Getriebe zur Auswahl: Normal, Eco, Sport und Manual. Wählt man den Sportmodus, werden die Gänge flinker gewechselt, was dann auch spürbar ist. Ob es das in einem Van braucht? Wir meinen, eher nein, begrüßen aber die Möglichkeit, diese Wahl dem Fahrer zu überlassen.