Kastentrio

Vorstellung: Opel Combo Life

Kurz nach Peugeot Rifter und Citroën Berlingo stellt Opel seinen Ableger Combi Life auf dieser Basis vor. Der Überraschungseffekt ist denkbar gering, die drei Modelle gleichen sich bis ins Detail.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Opel Combo Life 22 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Foren sind mitunter ein Ort interessanter Ansichten. Im vergangenen Jahr fand ich dort die Abwandlung eines berühmten Zitates von Karl Lagerfeld: „Wer einen Hochdachkombi fährt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Ein hartes Urteil, sowohl über diese Fahrzeuggattung wie auch über jene, die sich für solch pragmatische Begleiter erwärmen. Dabei gibt es, losgelöst von ästhetischen wie statusbehafteten Erwägungen, gute Gründe dafür, sich für ein kompromisslos praktisches Auto zu entscheiden.

Der neue Opel Combo Life würde so natürlich nie gepriesen werden, schließlich will ein Mensch, der altersbedingt auf einen bequemen Einstieg angewiesen ist, auch nicht permanent genau daran erinnert werden. Anreize für den Combo sollen daher Dinge wie neue Assistenz- und Infotainmentsysteme liefern.

Helfer

Die Zielgruppe der Hochdachkombi-Fahrer wird es mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen, von diesen Optionen im vollen Umfang aber vermutlich nur selten Gebrauch machen. Im Vordergrund dürfte für die meisten ein sehr gutes Preis-Raum-Angebot und günstige Unterhaltskosten stehen. Der Rest ist zweitrangig, wenn überhaupt. Und so ist es eine nette Idee, gegen Aufpreis Dinge wie Head-up-Display, Abstandstempomat, Verkehrszeichenanzeige und Müdigkeitserkennung anzubieten. Eine größere Verbreitung dürften die drei Systeme finden, mit denen Opel das Parken erleichtern will. Dazu gehört neben einer Rückfahrkamera und einem Parkassistenten auch ein System, das Opel „Flank Guard“ nennt. Zwölf Sensoren rund um den Combo warnen vor drohenden Kollisionen – hoffentlich ohne Dauerbeschallung im Stau.

Testwagen von Opel haben uns in der jüngeren Vergangenheit in einem weiteren Bereich recht gut gefallen, der für Combo-Käufer eine untergeordnete Priorität haben dürfte. Die Infotainmentsysteme sind nicht das Beste, was es derzeit am Markt gibt, aber sinnvoll ausgestattet, gut zu bedienen und vergleichsweise fair bepreist. Letzteres wird auch im Combo so sein, der die Unterhaltunsgelektronik von den französischen Ablegern übernimmt. Apple CarPlay und Android Auto sollen problemlos funktionieren, was wir uns bei Gelegenheit ansehen werden.

Zwei Längen

Opel bietet den Combo, der auf der gleichen Plattform wie der Peugeot Rifter und der Citroën Berlingo steht, in zwei Längen an. Schon die 4,4-Meter-Kurzfassung lässt alle vergleichbar langen Autos abseits der Hochdach-Modelle schlecht aussehen. 597 Liter sind mehr, als ein Opel Insignia Sports Tourer oder ein BMW 5er Touring zu bieten haben. Mit diesem Verhältnis von Verkehrsfläche und innerem Platzangebot können nur Vans konkurrieren. Maximal passen in diese Variante 2126 Liter. Die längere Version ist 4,75 Meter lang. Der Kofferraum fasst hier zwischen 850 und 2693 Liter.