iPhone-Wasserschaden: Was Sie tun können, wenn das iPhone nass geworden ist

Mac & i gibt Tipps, was man mit einem nassen iPhone machen sollte – und zu vermeiden ist. Wir haben Werkstätten bei der Reparatur von Wasserdefekten zugeschaut, die Hilfe für wenig Geld versprechen.

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iPhone im Wasser
Lesezeit: 18 Min.
Inhaltsverzeichnis

Einen Moment lang nicht aufgepasst und schon passiert es: Das iPhone rutscht aus der Hand und fällt ins Spülbecken oder in das Klo. Fast immer gelangen dabei ein paar Tropfen Wasser ins Innere. Die Flüssigkeit sickert zwischen die Kontakte und löst einen Kurzschluss aus. Plötzlich flackert der Bildschirm. Er zeigt Streifen, einige Startversuche später bleibt er schwarz.

Wenn Flüssigkeit in ein iPhone gelangt, löst sie früher oder später Korrosion aus. Oft ist die Hauptplatine, das Logicboard, betroffen. Auch wenn manche Nutzer glimpflich davonkommen, erleiden viele Geräte nach einem unfreiwilligen Tauchgang den Totalausfall – das gilt vor allem für ältere, immer noch häufig verwendete Modelle wie iPhone 6s, iPhone 6 und iPhone SE.

Viele Nutzer befolgen bei Google und Youtube gefundene, vermeintlich gute Ratschläge. Andere suchen eine der vielen Werkstätten auf, die Preise zwischen 20 und 100 Euro für eine Wasserschadenbehandlung verlangen. Wir haben die Ratschläge auf Tauglichkeit untersucht und uns in einigen hannoveraner Werkstätten zeigen lassen, wie sie Wasserschäden behandeln. Die Ergebnisse sind mit Dienstleistern in anderen Städten vergleichbar.

Was Sie tun sollten:

  • Nehmen Sie Ihr iPhone sofort aus der Flüssigkeit heraus und schalten Sie es aus.

  • Falls das Telefon in einer Hülle steckt, nehmen sie es dort heraus.

  • Tupfen Sie es vorsichtig mit einem Handtuch oder Küchenkrepp ab.

  • Bringen Sie es schnellstmöglich zur nächsten Werkstatt.

Was Sie nicht tun sollten:

  • Schließen Sie das iPhone nicht mehr an ein Netzteil oder an Ihren Windows-PC/Mac an, es könnte zu Kurzschlüssen kommen.

  • Legen Sie Ihr iPhone auf keinen Fall in einen Behälter mit ungekochtem Reis oder Silica-Beuteln (Kieselgel). Wasser bekommt man so kaum heraus. Und falls doch, steigt das Risiko, dass Feststoffe im Gerät verbleiben und durch Korrosion schneller Kalkbrücken oder Kurzschlüsse entstehen.

  • Versuchen Sie nicht, das Gerät mit einem Fön oder im Backofen zu trocknen. So setzt man das iPhone unkontrolliert großer Hitze aus, die im schlimmsten Fall empfindliche Teile und Lötverbindungen beschädigt.

  • Staubsauger mit dünnen Aufsätzen sind nicht dafür geeignet, Wasser aus dem iPhone zu saugen. Es bleibt immer Restfeuchtigkeit im Gerät. Im schlimmsten Fall beschädigt man weitere Teile wie die Membranen von Hörmuschel, Mikrofon und Lautsprecher.

Neuere iPhones – iPhone 7 (Plus), iPhone 8 (Plus), iPhone X und iPhone XR – sind vor Spritzwasser geschützt und sollten auch einen sehr kurzen Tauchgang im Waschbecken bestenfalls ohne Schaden überstehen. Bei iPhone XS, XS Max und iPhone 11 hat Apple nochmal nachgelegt, sie sind nach IP68 klassifiziert und sollen "bis zu 30 Minuten und in einer Tiefe von bis zu 2 Metern" überstehen. Bei iPhone 11 Pro und Pro Max gilt das laut Apple bei einer Tiefe von "bis zu 4 Metern".

Der Wasserschutz der iPhones ist aber "nicht dauerhaft", warnt Apple und könne sich schon durch "normale Abnutzung" verringern. Entsprechend deckt die Garantie des Herstellers auch bei diesen Modellen keine Flüssigkeitsschäden ab.

Um eines der neueren iPhones zu trocknen, sollte man sanft – und mit dem Lightning-Anschluss nach unten gerichtet – auf die Hand zu klopfen, um Nässe zu entfernen, wie Apple rät. "Legen Sie das iPhone in einen trockenen Bereich mit etwas Luftstrom. Das iPhone vor einem Lüfter zu positionieren, der kühle Luft direkt in den Lightning Connector bläst, kann den Trocknungsvorgang beschleunigen", erklärt das Unternehmen. Vom Trocknen mit einer externen Wärmequelle rät auch Apple explizit ab.