Audi: Bram Schot wird neuer Chef

Bram Schot übernimmt bei Audi den Chefposten. Der bisherige Vertriebsvorstand habe diesen Posten nur vorübergehend, bis geklärt der Sachverhalt geklärt sei, der zu der Verhaftung von Rupert Stadler geführt hat

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(Bild: Audi)

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Von
  • dpa

Stadler (2 v.r.) und Schot (r) bei einem Treffen mit dem chinesischen Partner FAW Anfang März

(Bild: Audi)

Bram Schot übernimmt bei Audi vorläufig den Chefposten. Der Audi-Aufsichtsrat und der Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns entschieden sich am Dienstag (19. Juni 2018) für diese Interimslösung. Bram Schot gehört dem Audi-Vorstand erst seit September 2017 an. Der 56-jährige Holländer ist dort bislang für den Vertrieb zuständig. Begonnen hatte er seine Karriere bei Mercedes-Benz, ab 2012 war er dann Vertriebschef bei VW-Nutzfahrzeuge gewesen. Schot „übernimmt mit sofortiger Wirkung kommissarisch den Vorstandsvorsitz von Audi“, teilte Audi mit.

Der inhaftierte Vorstandschef Rupert Stadler wird vom Aufsichtsrat beurlaubt, wie Audi weiter mitteilte. Stadler habe den Aufsichtsrat gebeten, von seinen Aufgaben als Audi-Chef und Volkswagen-Vorstandsmitglied vorübergehend entbunden zu werden. Die Aufsichtsräte von Volkswagen und Audi hätten der Bitte entsprochen. „Die Entbindung wird vorübergehend vorgenommen, bis der Sachverhalt geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat“, teilte Audi mit. Stadler gehört als Audi-Vorstandschef auch dem Volkswagen-Konzernvorstand an.

Stadler sitzt seit Montag (18. Juni 2018) in Augsburg in Untersuchungshaft und kann seine Aufgaben zumindest vorerst nicht mehr erfüllen. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Betrug und geplante Beeinflussung von Zeugen oder Mitbeschuldigten vor. Ermittelt wird nicht nur gegen Stadler, sondern auch gegen einen weiteren, namentlich nicht genannten Audi-Vorstand. In München sitzt außerdem ein ehemaliger Porsche-Entwicklungsvorstand in Untersuchungshaft, der früher Motorenentwickler bei Audi war. (mfz)