Besinnung auf das Wesentliche

Die neue KTM 790 Adventure R

KTM hat jüngst auf einer Rallye PR-wirksam ihre neue Reiseenduro in der Mittelklasse vorgestellt. Die 790 Adventure R ist das Arbeitsgerät, auf das viele Enduristen gewartet haben: leicht und mit verwertbarer Leistung, dazu kommt modernste Elektronikausstattung. Hier die Fakten und unsere Spekulationen

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KTM 790 Adventure R 15 Bilder
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  • iga
Inhaltsverzeichnis

Noch hat KTM seine neue Enduro 790 Adventure R nicht offiziell präsentiert, abgesehen von dem Prototyp, der letztes Jahr auf der EICMA stand. Aus PR-Gründen nahm sie aber jetzt mit dem Enduro-Profi Chris Birch im Sattel an der European Adventure Rallye – einer hauseigenen KTM-Kundentour – auf Sardinien teil und KTM veröffentlichte danach eifrig Pressefotos.

Man darf davon ausgehen, dass die 790 Adventure R auf der Rallye bereits sehr nah an der Serie war. Besser in Szene setzen hätte KTM die neue Enduro nicht und außerdem diente sie als Teaser für die restlichen 150 Teilnehmer, von denen wahrscheinlich nicht wenige mit ihr liebäugeln.

Wieder eine echte Enduro

Endlich wieder eine Reiseenduro, die dem ursprünglichen Gedanken des Reisens auf Schotterpisten und losem Untergrund mit möglichst wenig Gewicht entspricht. In den 1980er Jahren hatten viele Hersteller Enduros mit langen Federwegen und großen Tanks entwickelt, um an der Paris-Dakar und ähnlichen Wüstenrennen teilnehmen zu können. Die Serienableger der erfolgreichen Rallye-Maschinen – wie die Yamaha XT 600 Ténéré, Honda Africa Twin und BMW R 80 GS – erfreuten sich größter Beliebtheit.

Doch im Laufe der Jahre wurde die Idee der leichten Reiseenduro für den Offroad-Einsatz immer mehr verwässert. Die Hersteller überboten sich gegenseitig mit PS-Zahlen und Luxus-Ausstattungen, was das Gewicht in absurde Höhen trieb, und die Federwege wurden gekappt, um die Bikes auf Asphalttauglichkeit zu trimmen.

Auch KTM beteiligte sich am Wettrüsten und die Entwicklung gipfelte in der 1290 Super Adventure R: 160 PS aus 1301 cm3 und 234 Kilogramm Gewicht. Technisch gesehen sicher ein faszinierendes Motorrad, aber riesengroß, schwer und unhandlich. Nur Profis sind in der Lage, die Leistung des Monstrums im Gelände zu nutzen, der normale Endurist ist völlig überfordert.

Motor aus der 790 Duke

Dessen ist sich auch KTM bewusst und liefert nun endlich wieder eine beherrschbare Reiseenduro, die beste Voraussetzungen für den Offroad-Betrieb bietet. Die 790 Adventure R wird von dem LC8c genannten Zweizylindermotor angetrieben, der schon aus der 790 Duke bekannt ist. In der Straßenvariante holt der wassergekühlte Reihenzweizylinder mit 75 Grad Hubzapfenversatz aus 799 Kubikzentimetern 105 PS bei 9000/min und 86 Nm Drehmoment ebenfalls bei 9000/min.