"iCar"-Geheimnisverrat: Ex-Apple-Mitarbeiter plädiert auf unschuldig

Ein ehemaliger Ingenieur beim sogenannten "Project Titan" wollte angeblich Details zu Apples Autoprojekt nach China weiterreichen.

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Lexus Apple

Ein selbstfahrendes Testfahrzeug von Apple.

(Bild: MacRumors)

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Xiaolang Z., dem von der amerikanischen Bundespolizei FBI vorgeworfen wird, Geschäftsgeheimnisse aus Apples autonomem Fahrzeugprojekt entwendet zu haben, hat vor dem zuständigen U.S. District Court for the Northern District of California auf "nicht schuldig" (not guilty) plädiert. Ein Hearing mit dem Richter fand am Montag statt, berichten amerikanische Medien. Z. hatte zunächst nur einen Pflichtverteidiger beigestellt bekommen, trat dann aber doch mit einem eigenen Anwalt vor den District Court.

Dem zuvor bei Apple beschäftigten Ingenieur, der im "Compute Team" des sogenannten Project Titan arbeitete, wo er Platinen zur Analyse von Sensordaten entwickelte und testete, wird der Diebstahl geistigen Eigentums des iPhone-Produzenten vorgeworfen. So soll er laut Anklage einen 25 Seiten langen Bauplan eines Schaltkreises, der für autonome Fahrzeug gedacht war, entwendet haben, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Das FBI hatte die Anklage am 10. Juli erhoben und darin berichtet, Z. sei an einem Flughafen im Silicon Valley verhaftet worden, kurz bevor er einen Flug nach China betreten konnte. Sein Anwalt wollte zu den Vorgängen zunächst keinen Kommentar abgeben.

Z. war seit drei Jahren bei Apple beschäftigt. Er habe dabei "breiten Zugriff auf gesicherte und geheime interne Datenbanken" gehabt, heißt es in der Anklage. Im April 2018 nahm der Ingenieur Vaterschaftsurlaub und besuchte China. Kurz danach gab er seinem Chef bei Apple gegenüber an, er wolle den iPhone-Produzenten verlassen und bei einem chinesischen Start-up namens XMotors anfangen, das sich auf autonome Fahrzeugtechnik sowie E-Autos spezialisiert hat.

Sein Chef wurde daraufhin misstrauisch und leitete eine Untersuchung des Produktsicherheitsteams des Konzerns ein. Dieses entdeckte daraufhin das entwendete Material, das Z. unter anderem per AirDrop auf den Laptop seiner Frau überspielt haben soll. XMotors dementierte, Apple-Informationen erhalten zu haben.

Apple hatte seinen Mitarbeitern gegenüber in den letzten Monaten mehrfach angekündigt, dass das Unternehmen schärfer gegen Leaker vorgehen will. Hier drohe im schlimmsten Fall Gefängnis, warnte das Sicherheitsteam des Konzerns. (bsc)