Handelsblatt: BMW-Mann Duesmann wird Audi-Chef

Markus Duesmann, bislang Einkaufsvorstand bei BMW, soll neuer Vorstandsvorsitzender bei Audi werden. Der Diplom-Ingenieur hat lange Jahre bei Mercedes gearbeitet und war unter anderem in der Entwicklung von Dieselmotoren beschäftigt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Markus Duesmann

(Bild: BMW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Duesmann, zuletzt im Vorstand bei BMW, war zuvor lange Jahre bei Mercedes beschäftigt.

(Bild: BMW)

Markus Duesmann, bislang Einkaufsvorstand bei BMW, soll schnellstmöglich neuen Audi-Vorstandschef werden, berichtete das Handelsblatt (Ausgabe vom 24. Juli 2018) unter Berufung auf Konzernkreise. BMW hatte am Montagabend den Abgang von Duesmann aus „persönlichen Gründen“ verkündet, ohne weitere Details zu nennen.

Duesmann habe eine Wettbewerbsklausel in seinem Vertrag. Frühestens in einem halben Jahr, eher aber später könnte er bei Audi anfangen, hieß es in dem Bericht. Die Hoffnung ruhe natürlich darauf, dass ihn BMW schneller aus seinem Vertrag lasse und er möglichst bald bei Audi anfangen könne. Bei Volkswagen war dem Bericht zufolge zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Duesmann, Jahrgang 1969, ist Diplom-Ingenieur für Maschinenbau. Zwischen 1992 und 2006 arbeitete er für Mercedes und war dort unter anderem für die Entwicklung in der Formel 1 und „Hauptabteilungsleiter neue Dieselmotoren“. Zu BMW wechselte er 2007 und war dort zunächst ebenfalls mit der Formel 1 beschäftigt. Nach dem Ausstieg von BMW aus der Formel 1 war für Leiter Fahrdynamik und Antrieb, bevor er dann 2016 als Mitglied des Vorstandes für Einkauf und Lieferantennetzwerk zuständig war.

Duesmann wäre der zweite Topmanager, den die Wolfsburger von BMW abwerben. 2015 war bereits Herbert Diess in den Volkswagen-Vorstand gewechselt. Nach dem Rückzug von Matthias Müller ist er Vorstandsvorsitzender, er dürfte hinter der Berufung von Duesmann stehen. Der Posten an der Spitze von Audi ist vakant geworden, nachdem Rupert Stadler in Untersuchungshaft genommen wurde. Die Staatsanwaltschaft München wirft dem langjährigen Audi-Chef vor, dass er die Aufarbeitung des Abgasskandals behindert haben soll. Stadler weist die Vorwürfe zurück. Seine Rückkehr auf den Chefposten gilt in Konzernkreisen als ausgeschlossen. (mfz)