Elektro-Autos: 13.500 Ladepunkte in Deutschland

Die Zahl öffentlicher Ladepunkte sei um über 25 Prozent gestiegen, so der Energiewirtschaftsverband BDEW. Nur an E-Autos für rentablen Betrieb mangele es.

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Elektro-Autos: 13.500 Ladestationen in Deutschland

(Bild: Kristina Beer)

Lesezeit: 3 Min.

In Deutschland gibt es derzeit 13.500 öffentliche und teilöffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos, wie aus Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht. Ende Juni 2017 seien es laut dem Verband noch rund 10.700 Punkte gewesen – im Jahresvergleich ein Zuwachs von über 25 Prozent. Die Ladepunkte verteilten sich auf 6700 Ladesäulen, davon 13 Prozent Schnelllader.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sieht vor allem die Energiewirtschaft als treibende Kraft des Ausbaus: "Über drei Viertel der Ladepunkte werden von Energieunternehmen betrieben. Und das, obwohl es angesichts der geringen Anzahl an E-Autos noch keineswegs rentabel ist.“ Und er bekräftigte, dass nun die Autohersteller liefern müssten: "Wenn die Elektromobilität in Deutschland in den nächsten Jahren den Durchbruch schaffen soll, muss die Automobilindustrie endlich Modelle auf den Markt bringen, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können.“

Für die Erfassung des BDEW herangezogen werden Energieunternehmen und weitere Marktakteure wie Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte und Hotels. Darüber hinaus weist der Verband auch auf sein neues Online-Portal www.ladesaeulenregister.de hin, das der tagesaktuellen Erfassung von Ladepunkten dienen soll.

Das ursprüngliche Ausbauziel von 15.000 Ladepunkten werde man bald erreicht haben, erklärte Kapferer. Allerdings hat die große Koalition bereits im Februar das ehrgeizige Ziel von 100.000 Ladepunkten bis 2020 gesteckt, davon die Hälfte Schnelllader. Um das zu erreichen, sollen Fördermittel etwa aus der bislang wenig erfolgreichen E-Auto-Kaufprämie umgeschichtet werden, verlangt der Verband. Dabei sei es auch wichtig, die Installation von Lademöglichkeiten im privaten Bereich leichter zu machen. Immerhin fänden hier 80 Prozent der Ladevorgänge statt.

Allerdings scheint nicht nur beim zahlenmäßigen Ausbau bei der Ladeinfrastruktur in Deutschland Luft nach oben zu sein: Laut eines kürzlich erfolgten Tests des Ökostrom-Anbieters Lichtblick seien Kunden mit einem komplizierten Flickenteppich an Karten, Apps und Bezahlsystemen konfrontiert. Verwirrende Tarifstrukturen, unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen sowie diverse Abrechnungsmethoden zählten dabei zu den Kritikpunkten. Zudem würden sich regionale Monopole bilden, die den Wettbewerb im Strommarkt unterliefen.

Von dem einstigen Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straße zu bringen, ist schon länger keine Rede mehr. Anfang Januar 2018 waren in Deutschland 98.280 Elektro-Pkw zugelassen. Laut Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) vom Mai sind binnen zwei Jahren insgesamt 63.285 Anträge auf die Kaufprämie für E-Autos eingegangen.

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(Bild: heise Autos)

[UPDATE, 26.07.2018, 9:10]

Fehlerhafte Angaben zu Ladepunkte und Ladesäulen wurden korrigiert. (axk)