In die Komfortzone

Neuvorstellung Mercedes-Benz GLE

Auf dem Autosalon von Paris wird Daimler vom zweiten bis 14. Oktober 2018 den Mercedes-Benz GLE in Neuauflage präsentieren. Daimler verkündet heute bereits vorab, sein SUV-Modell sei größer, komfortabler und geländetauglicher geworden

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Mercedes GLE 23 Bilder

(Bild: Daimler)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff

Auf dem Autosalon von Paris werden sich zwei deutsche SUV-Modelle gewissermaßen gegenüberstehen: BMW X5 und der direkte Konkurrent Mercedes-Benz GLE präsentieren sich dort vom zweiten bis 14. Oktober 2018 in Neuauflage. Daimler verkündet heute bereits vorab, sein GLE sei größer, komfortabler und geländetauglicher geworden. Er biete deutlich mehr Raum und mit einem optional erhältlichen Aktivfahrwerk auch im Segment ein bisher unerreicht sänftengleiches Gleiten. Damit positioniert sich der GLE noch entschiedener in die Komfortzone.

Auch, wenn der 4,92 Meter lange Mercedes GLE neu entwickelt wurde, beginnt mit ihm keine neue Designsprache. Er zeigt auf einem acht Zentimeter gewachsenen Radstand die gewohnten Formen und bekannte Proportionen. Insbesondere im Fond bietet er nun mehr Platz für die Insassen (plus sieben Zentimeter), der GLE kann so neben dem noch nachfolgenden größeren Mercedes GLS optional als Siebensitzer angeboten werden. Die beiden im Laderaum ausklappbaren Sitze darf man sich gerade mal groß genug für Kinder, den Ein- / Ausstieg sicher alles andere als bequem vorstellen.

Mehr Platz für Passagiere, aber auch Sperrgut

Erstmals ist der Mercedes GLE mit vollelektrisch einstellbaren Fondsitzen zu bekommen und das Gepäckraumvolumen liegt je nach Sitzbelegung zwischen 825 und 2055 Litern. Eine um 72 Millimeter vergrößerte Durchladebreite sollte ein besseres Verstauen von sperrigen Gegenständen ermöglichen.

So wichtig den Gestaltern die äußerliche Kontinuität offensichtlich war, von innen ist der neue GLE kaum wiederzuerkennen. Das Armaturenbrett wird von einer großen Zahl an Lüftungsdüsen und zwei großen 12,3-Zoll-Bildschirmen dominiert, während man Bedieneinheiten am breiten Mitteltunnel und in den Türen von Modellen wie E- oder G-Klasse kennt.

Wenn der neue Mercedes GLE aus der Produktion im amerikanischen Tuscaloosa Anfang 2019 in den Handel kommt, dann zunächst nur als GLE 450 mit einem Reihensechszylinder, der 270 kW / 367 PS leistet und es auf ein Drehmoment von 500 Nm bringt. Kurzfristig sind mithilfe elektrischer Aufladung weitere 16 kW / 22 PS und 250 Nm verfügbar. Das 48-Teilbordnetz dient jedoch nicht nur dem Boost, sondern soll auch Rekuperation ermöglichen sowie Nebenaggregate wie etwa für die Wankstabilisierung oder die Wasserpumpe effizient und schnell mit Energie versorgen. Der Normverbrauch wird mit 8,3 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Bei dem Sechszylinder-Ottomotor wird es nicht bleiben. Bis 2020 will Daimler Vierzylinder, Dieselmodelle mit 286 und 340 PS, AMG-Sport-Versionen sowie einen Plug-In-Hybrid anbieten.

Nun auch mit adaptiver Federbasis

Mehr Geländegängigkeit als die Konkurrenz soll der neue Mercedes GLE bieten. Während die Einstiegsversionen mit Vierzylindern mit einem Verteilergetriebe ausgestattet werden, welches das Antriebsmoment im festen Verhältnis von 50:50 Prozent an beide Achsen leitet, gibt es für die motorisierten Sechs- und Achtzylinder ein Verteilergetriebe mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, welche die Momente innerhalb bestimmter Grenzen frei verschieben können wird.

Komplett neu ist das hydropneumatische, so genannte Aktivfahrwerk, das an die variable Luftfederung gekoppelt ist. Die elektrisch einstellbaren Dämpfer ermöglichen laut Daimler einen nutzbaren Federweg von bis zu 20 Zentimetern. Mithilfe der schon erwähnten 48-Volt-Technik sollen nun aber auch über eine Verstellung der Federbasis die Federkräfte an jedem Rad individuell geregelt werden, um Wank-, Nick- und Hubbewegungen entgegenzuwirken. Zudem soll Daimlers komplette Palette an Fahrerassistenzsystemen erhältlich sein, darunter ein Stauassistent, der Verkehrsbehinderungen erkennt und den Wagen selbstständig in die richtige Position für eine Rettungsgasse lenkt. Beim Abbiegen soll der kommende GLE nun auch den Gegenverkehr berücksichtigen können. Preise nannte der Hersteller noch nicht. (fpi)